Straßburg Der inhaftierte Kapitän des havarierten Kreuzfahrtschiffs „Costa Concordia“, Francesco Schettino (57), wehrt sich vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gegen seine Verurteilung. Wogegen sich die Beschwerde genau richtet, sagt die Gerichtssprecherin zunächst nicht. Schettino verbüßt derzeit eine 16-jährige Haftstrafe, unter anderem wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung. Der Italiener steuerte die „Costa Concordia“ mit mehr als 4000 Passagieren im Januar 2012 zu nah an die toskanische Insel Giglio. Bei der Katastrophe starben 32 Menschen. Schettino rettete sich selbst, obwohl noch Tausende Menschen an Bord des verunglückten Schiffs festsaßen. Schettinos Anwälte kritisieren, dass eine Medienkampagne gegen ihren Mandanten die Prozesse beeinflusst habe. Zudem sei er als Sündenbock verurteilt worden, obwohl ein ganzes Rettungssystem auf dem Schiff nicht funktioniert habe.