Manila Mit ihren paradiesischen Stränden zieht Boracay, die populärste Ferieninsel der Philippinen, alljährlich Millionen an. Doch Ende April wird die Insel zum Schutz der Umwelt – und zum Ärger der örtlichen Tourismusbranche – für mindestens ein halbes Jahr für Touristen gesperrt. Ein entsprechendes Dekret des Staatschefs Rodrigo Duterte wurde am Donnerstag von dessen Sprecher Harry Roque verkündet. „Boracay ist als ein Paradies in unserem Land bekannt und diese vorübergehende Schließung soll sicherstellen, dass die kommenden Generationen dies auch noch erleben werden“, sagte Roque in Manila vor Journalisten. Mit seiner Entscheidung bringt Duterte allerdings Tausende Philippiner gegen sich auf, die auf Boracay in der Tourismusbranche arbeiten.
Pro Jahr kommen zwei Millionen Gäste auf die Insel, der philippinischen Wirtschaft bringt das rund eine Milliarde Dollar (814 Millionen Euro) ein. Duterte hatte den rund 500 Hotels, Restaurants und anderen Unternehmen in der Tourismusbranche auf Boracay bereits im Februar vorgeworfen, ihre Abwässer ungeklärt einfach ins Meer zu leiten. Damit verwandelten sie Gewässer rund um die Insel in eine „Klärgrube“, sagte er.