Doppeltes Todesunglück

Einem Flugzeugabsturz in Hessen folgte ein Polizeiunfall – insgesamt fünf Tote.
Erzhausen, Moskau Nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs in Hessen sind am Montag die drei Leichen geborgen worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Darmstadt ist die Obduktion für heute geplant. Unter anderem soll die russische Geschäftsfrau Natalija Filjowa (55) unter den Toten sein, wie die Fluggesellschaft S7, deren Miteigentümerin Filjowa ist, mitteilte. Filjowa galt als eine der reichsten Frauen Russlands.
Die Staatsanwaltschaft erhofft sich von der gerichtsmedizinischen Untersuchung weitere Erkenntnisse. Geklärt werden müsse auch noch, ob es sich bei den beiden anderen Toten um den Vater von Filjowa und einen russischen Piloten handelt. Die Maschine war am Sonntagnachmittag bei frühlingshaftem Wetter in ein Spargelfeld bei Erzhausen zwischen Frankfurt/Main und Darmstadt gestürzt und sofort ausgebrannt. Wie es zu dem Absturz des Propellerflugzeugs vom Typ Epic E1000 kam, ist weiterhin unklar. Das Kleinflugzeug mit sechs Sitzen war nach Angaben der Deutschen Flugsicherung (DFS) im französischen Cannes gestartet.
Experten aus Moskau machten sich auf den Weg zur Unglücksstelle, um den deutschen Kollegen bei der Suche nach der Absturzursache zu helfen. Das sagte der stellvertretende Leiter des russischen Zwischenstaatlichen Luftverkehrskomitees (MAK), Sergej Sajko, der Agentur Tass in Moskau. Laut Polizei waren mindestens zwei der Opfer russische Staatsangehörige.
Tragisch war auch, dass es kurz nach dem Flugzeugunglück zu einem weiteren schweren Unfall kam. Ein Streifenwagen, der unterwegs zur Absturzstelle war, wurde frontal von einem entgegenkommenden Auto erfasst. Dessen Insassen, ein 24 Jahre alter Mann und eine 22 Jahre alte Frau, kamen ums Leben. Drei Polizisten wurden schwer verletzt, sind aber außer Lebensgefahr.