Gewächshaus im All soll Obst und Gemüse für Astronauten liefern

Bremen Deutsche Forscher haben ein Konzept zur Gemüseversorgung einer bemannten Weltraummission auf Mond oder Mars entwickelt. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat das Konzept am Freitag in Bremen präsentiert. Es könnte den Angaben zufolge mit einer kommerziellen Falcon-9-Rakete ins All transportiert werden. Laut DLR würde sich die Hightech-Anlage nach der Landung entfalten und hätte dann eine Anbaufläche von rund 30 Quadratmetern für Obst und Gemüse in einem völlig geschlossenen System. Sie könnte rund 90 Kilogramm Nahrung pro Monat liefern. Ein Hightech-Biofiltersystem könnte dabei aus Bioabfällen und dem Urin der Astronauten sogar eine Düngerlösung produzieren, die die Pflanzenzucht antreibt. Auf diese Weise entstünde dann ein „fast vollständig bio-regeneratives Lebenserhaltungssystem“.
Die Experten stützten sich auf Erfahrungen mit einem einjährigen Testlauf des sogenannten Eden-ISS-Gewächshauses am Südpol. Der Container wurde neben der Polarforschungsstation Neumayer III errichtet und versorgte die dort überwinternde Crew mit Frischgemüse und Kräutern. Bei Außentemperaturen von bis zu minus 45 Grad gelang es ihr, über 270 Kilogramm Gemüse zu ernten, darunter 67 Kilogramm Gurken und 46 Kilogramm Tomaten. Die Pflanzen wuchsen auf einer Anbaufläche von 13 Quadratmetern ohne Erde, Tageslicht und Pestizide in einem geschlossenen Kreislauf.
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