Quarantäne aufgehoben

Die ersten Touristen konnten das Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“ verlassen.
Yokohama Nach zweiwöchiger Virus-Quarantäne konnten am Mittwoch Hunderte Passagiere das Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“ verlassen. Sie hätten einen Fragebogen über ihren Gesundheitszustand ausfüllen müssen, schrieben einige auf Twitter. Unter den ursprünglich 3711 Schiffsinsassen sind 621 Fälle registriert worden, einschließlich 79 zusätzlicher Infektionen, die am Mittwoch bekannt gegeben wurden. Die Ausschiffung sollte mindestens drei Tage dauern.
In einem für Japan völlig unüblichen Schritt hatte ein angesehener Infektions-Experte heftige öffentliche Kritik an den Behörden und deren Umgang mit der Coronavirus-Krise an Bord der „Diamond Princess“ geübt. Die Zustände auf dem Schiff seien „völlig chaotisch“, berichtete Professor Kentaro Iwata von der Fakultät für Infektionskrankheiten der Universität Kobe, der am Dienstag nach langem Kampf von den Behörden die Erlaubnis bekommen hatte, auf das Schiff zu gehen. Unterdessen wurden aus China weiter steigende Fallzahlen gemeldet. Nach offizieller Angabe sind inzwischen mehr als 2000 Menschen gestorben. Die Zahl landesweit offiziell erfasster Infektionen stieg auf mehr als 74.000. Allerdings gehen Experten von einer um ein Vielfaches höheren Dunkelziffer aus. Außerhalb des chinesischen Festlands wurden bislang mindestens fünf Todesfälle und rund 1000 Infektionen mit Sars-CoV-2 nachgewiesen. In Hongkong gab es einen sechsten, offiziell noch unbestätigten Todesfall durch die Covid-19 genannte Lungenkrankheit. Der Iran meldete am Mittwoch erstmals zwei Infektionen.
China weist Journalisten aus
Für Aufsehen sorgte unterdessen die Ankündigung Chinas, aus Protest gegen einen als beleidigend empfundenen Kommentar im „Wall Street Journal“ zum Covid-19-Ausbruch drei Korrespondenten der Zeitung auszuweisen. Ihnen werde mit sofortiger Wirkung die Akkreditierung entzogen, teilte der Sprecher des Außenministeriums mit.