Berlin Das Fasten vor Ostern ist längst keine reine Glaubensangelegenheit mehr. Von christlicher Seite festgelegt wurde das vorösterliche Verzichten vor rund 1700 Jahren.
Weglassen kann guttun. Viele Menschen nehmen sich vor, eine Zeitlang auf etwas zu verzichten. Dabei geht es oft um die Gesundheit. Aus psychologischer Sicht kann ein solcher Verzicht für Zufriedenheit sorgen: Ich schaffe es, etwas wegzulassen, das ich gerne mache und an das ich gewöhnt bin.
Kein Wein, keine Schoki. Fastenwillige wollen in diesem Jahr am ehesten auf Alkohol verzichten, so das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag der deutschen Krankenkasse DAK. Knapp dahinter landen Süßigkeiten, gefolgt von Fleisch. Am niedrigsten ist die Bereitschaft, das Auto stehen zu lassen.
Ursprung. Offiziell festgelegt wurde das Fasten vor Ostern auf der Versammlung verschiedener christlicher Kirchen im Jahr 325 (Erstes Konzil von Nicäa). Dabei ging es etwa darum, Streitpunkte wie die Regelung des Osterfestes beizulegen. Neu war das mit dem Fasten allerdings nicht: Schon vor dem Konzil mussten Tauf-Anwärter in den Tagen vor Ostern als Vorbereitung ihrer Taufe fasten – nach dem Vorbild Jesu. Dieser verbrachte vor seinem öffentlichen Auftreten 40 Tage fastend in der Wüste, so eine biblische Erzählung. Bei den frühen Christen ging es beim Fasten um bestimmte Nahrungsmittel wie Fleisch.
40 Tage. Bei der Zahl wurde ein wenig getrickst. Sie ist symbolisch und geht auf die biblischen Fastentage Jesu zurück. Um auf die gleiche Anzahl zu kommen, rechnet man: Aschermittwoch bis Gründonnerstag minus die Sonntage, an denen nämlich nicht gefastet werden muss. Das ergibt aber nur 38. Deshalb zählt man noch Karfreitag und Karsamstag dazu – obwohl die aus kirchlicher Sicht zu Ostern gehören.