wien Vier Monate nach Bekanntwerden eines illegalen Plastikmüll-Exports von Österreich nach Malaysia sind vier von 28 Containern wieder im Land. Das Umweltministerium informierte im vergangenen Oktober, die vom malaysischen Zoll entdeckten Behältnisse zur Analyse retournieren zu lassen. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace begrüßte am Montag, dass die rund 100 Tonnen des Plastikmülls wieder in Österreich eingetroffen sind. „Wir brauchen dringend strenge Kontrollen, die sicherstellen, dass Unternehmen Verantwortung für ihren Müll übernehmen und ihre Abfälle umweltverträglich in Österreich verarbeiten“, forderte Lisa Panhuber, Konsumexpertin bei Greenpeace Österreich. Aktuell gebe es ein laufendes Ermittlungsverfahren bezüglich des Exports des Kunststoffmahlguts. Die Service AG unterstütze die Behörden in der lückenlosen und transparenten Aufklärung der Angelegenheit und wird nach Vorliegen der Analysen über die Ergebnisse informieren.
Wie die NGO Greenpeace im Oktober berichtete, sollen 700 Tonnen nicht-recycelbares Material aus Österreich nach Malaysia verschifft worden sein. Foto- und Videomaterial und Aussagen des Recycling-Unternehmens in Malaysia hätten daraufhin gedeutet, dass der Händler in Asien entgegen der Vereinbarung gemischten nicht-recycelbaren Elektro-Plastikschrott erhielt, der deshalb auf einer Deponie landete. Das Verschiffen von gemischtem, also nicht-recycelbarem und mit Chemikalien belastetem Plastikmüll nach Malaysia ist wie in alle Nicht-OECD-Länder seit 2019 verboten. Der wirtschaftliche Hintergrund: Fachgerechte Entsorgung oder Verbrennung von Müll in Österreich ist aufgrund von Umweltauflagen und höheren Lohnkosten teuer. Beim vorliegenden Fall wären das bis zu 120.000 Euro gewesen.