Schönheitspflege mit Plastik

Laut aktueller Untersuchung sind viele Kosmetika mit Mikroplastik belastet.
wien, brüssel Die Umweltorganisation Greenpeace hat sich für einen neuen Report erneut in der Welt der Kosmetik umgesehen und dort Make-ups und Lippenstifte elf bekannter Marken nach Kunststoffen bzw. nach Mikroplastik untersucht. Das Resultat der 664 Produkte umfassenden Online-Recherche: 502 Artikel und somit über 75 Prozent enthielten Plastik – teilweise auch, wenn sie als „frei von Mikroplastik“ beworben wurden.
Verbot gefordert
Einmal mehr fordert die NGO daher ein Verbot dieser bedenklichen Inhaltsstoffe. Die Forschung zeige, dass Plastik in der Umwelt wie ein Schwamm die Schadstoffe aufsaugt und die belasteten Partikel über die Nahrungskette auch wieder im Körper von Menschen landen. Greenpeace trat in einer Aussendung dafür ein, dass Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) eine rasche Untersagung der Verwendung von festem Mikroplastik wie auch von flüssigen, halbfesten und löslichen Kunststoffen in Kosmetika vorantreiben solle. Der Vorschlag auf EU-Ebene sei nur ein erster Schritt, der verbessert und geschärft werden müsse.
„Viele Hersteller schreiben auf die Verpackung, dass ihre Kosmetik frei von Mikroplastik ist. Oft sei aber sehr wohl flüssiges oder halbflüssiges Plastik enthalten, so der Vorwurf von Lisa Panhuber, Konsumexpertin bei Greenpeace Österreich. Am häufigsten fanden sich Kunststoffe in Augen-Make-up (90 Prozent). Lippenstift und Lipgloss folgen mit 73 Prozent, Make-up mit 71 Prozent und Puder mit 51 Prozent. „Was das für unsere Gesundheit bedeutet, ist noch nicht geklärt. Es gibt Hinweise, dass die Kunststoffe in Form von Mikro- oder Nanopartikeln hochselektive Barrieren wie die Blut-Hirn-Schranke und die menschliche Plazenta überwinden können“, so Panhuber.
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