Stau im Suezkanal

Eines der größten Containerschiffe der Welt ist auf Grund gelaufen und hat sich quergestellt.
Dubai Ein Containerschiff von der Größe eines Wolkenkratzers hat sich im Suezkanal quergestellt und blockiert die wichtige Transportverbindung zwischen Europa und Asien. Die unter panamaischer Flagge fahrende „Ever Given“ sei am Dienstag etwa sechs Kilometer nördlich von Suez auf Grund gelaufen, teilten die ägyptischen Behörden am Mittwoch mit. Das knapp 400 Meter lange und 59 Meter breite Schiff stecke zwischen beiden Ufern des Kanals fest. Experten zufolge ist so etwas in der 150-jährigen Geschichte des Kanals noch nie passiert. Schlepper versuchten am Mittwoch, das Schiff wieder flott zu bekommen, während sich dahinter ein langer Stau bildete. Ein Experte warnte, dass das mindestens zwei Tage dauern könnte. Es werde keine Anstrengung unversucht gelassen, sagte der Chef der Betreibergesellschaft Suez Canal Authority, Ossama Rabei.
Keine Umweltschäden
Das Seefahrts- und Logistikunternehmen GAC erklärte, auf dem Containerschiff sei der Strom ausgefallen. Der Schiffsverwalter Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM) bestritt das. Der Schiffsbetreiber Evergreen Marine aus Taiwan teilte mit, die „Ever Given“ sei von starkem Wind erfasst und deshalb ans Ufer gedrückt worden. Ein ägyptischer Beamter äußerte sich ähnlich. Wie ein voll beladenes Containerschiff mit einem Gewicht von rund 200.000 Tonnen allein durch den Wind so vom Kurs abkommen soll, ist aber unklar. BSM versicherte, die Mannschaft sei in Sicherheit, es habe keine Verletzten oder Umweltschäden gegeben. Container seien nicht über Bord gegangen. Der Bug der „Ever Given“ berührte die östliche Mauer des Kanals, wie aus Daten von MarineTraffic.com hervorging. Ihr Heck schien an der Westmauer festzustecken.
Die Havarie könnte sich nach Expertenansicht auf den Welthandel auswirken, denn der Suezkanal verkürzt die Schifffahrtswege zwischen Europa und Asien erheblich. Der Schiffsverkehr auf der engen Wasserstraße stoppte am Dienstag. Am Mittwoch warteten an den Zugängen schon an die 100 Schiffe.

