Vatikanstadt, Rom Papst Franziskus (84) hat am Sonntagvormittag die liturgische Feier zum Palmsonntag als Auftakt der Karwoche zelebriert. Wegen der Coronavirus-Epidemie erfolgte das Gedenken an den Einzug Jesu in Jerusalem in einem Gottesdienst im Petersdom und ohne die traditionelle Prozession über den Petersplatz.
„Letztes Jahr waren wir mehr geschockt, diesmal sind wir mehr mitgenommen. Die Wirtschaftskrise ist akuter geworden“, sagte der Papst beim Angelus-Gebet. Der Papst warnte, dass das Böse Krisen nutze, um „Misstrauen, Verzweiflung und Streit“ zu schüren. Der Gläubige sei in dieser Situation aufgerufen, seinen Teil von „Leid, Dunkelheit und Desorientierung“ auf sich zu nehmen. Der Papst zelebrierte die Messe am sogenannten Kathedra-Altar des Petersdoms zusammen mit einigen Kardinälen. Rund 120 Anwesende verfolgten den Gottesdienst. Auf den Bänken wurde Distanz gehalten, wie es die Coronavirus-Schutzmaßnahmen vorsehen. Übertragen wurde die Messe über Internetplattformen wie Vatican News und einzelne Fernseh- und Hörfunkanstalten. Der vordere Bereich des Petersdomes war mit Palmzweigen und Olivenbäumen geschmückt.
Der Palmsonntag eröffnet die Karwoche mit Karfreitag und Ostern als Höhepunkt. Wegen der Coronavirus-Epidemie werden alle Feierlichkeiten der Osterwoche ohne Pilger abgehalten. An Karfreitag erinnert der Papst am frühen Abend in der vatikanischen Basilika an das Leiden und Sterben Christi. Der sonst am römischen Kolosseum stattfindende abendliche Kreuzweg, der die Stationen des Leidensweges Jesu symbolisch nachgeht, wird wie im ersten Corona-Jahr auf den Petersplatz verlegt und unter weitgehendem Ausschluss persönlich anwesender Teilnehmer abgehalten.