Lage am Po spitzt sich weiter zu

Welt / 01.07.2022 • 21:46 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Der Po ist an manchen Stellen sehr stark ausgetrocknet. Reuters
Der Po ist an manchen Stellen sehr stark ausgetrocknet. Reuters

Kein Ende der Trockenheit. Italien droht landesweites Hitzewochenende.

Rom In Italien droht am Wochenende zusätzlich zur anhaltenden Trockenheit eine landesweite Hitzewelle. Das Gesundheitsministerium gab am Donnerstag in seiner Vorhersage die höchste Hitzewarnstufe für 22 italienische Städte aus. Darunter sind unter anderem Rom, Palermo, Neapel, Florenz und Bologna, wo Temperaturen um die
40 Grad erwartet werden.

Unterdessen spitzt sich die Lage am längsten Fluss Italiens, dem Po, weiter zu. Trotz einiger Niederschläge bleibt der Wassermangel in der Ebene um den Po akut. Die Durchflussmengen sind weiterhin gering. Als Folge dringt Meerwasser der Adria immer mehr in die Flussmündung ein. Dadurch vermischt sich das Süß- mit dem Salzwasser und trocknet das Gelände um den Fluss herum aus. Der Salzkeil – das Vordringen des Meeres in das Delta – liegt bereits bei über 30 Kilometern – ein Rekordwert. Die extreme Trockenheit hat gravierende Folgen für die Landwirtschaft.

Heuschreckenplage

Der Bauernverband Coldiretti warnte, dass wegen dieser Dürre
30 Prozent der Agrarproduktion in der Po-Ebene und die Hälfte der Viehzucht bedroht seien. Rückgänge wurden vor allem bei Mais und Soja verzeichnet.

Die Felder der Provinz Forlì-Cesena in der Region Emilia-Romagna sind seit Tagen mit einer Heuschreckeninvasion konfrontiert. Besonders betroffen sind die Täler der Flüsse Bidente und Savio, wo die Landwirte Schäden an Weizen und Gemüse melden. Auf Sardinien haben nach Angaben der Agrarorganisation Coldiretti die Insekten bereits 30.000 Hektar Ackerland zerstört.

Wegen der anhaltenden Dürre im Land häufen sich derzeit auch die Waldbrände. Vor allem Sizilien, Apulien, das Latium mit der Hauptstadt Rom, Kalabrien und Kampanien waren von den Bränden betroffen.

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