Nationalgericht in Gefahr

Risotto adé? Wegen der anhaltenden Dürre in Italien trocknen nun auch die Reisfelder aus.
mortara Auf den Tellern in Italien könnte künftig das Risotto knapp werden. Infolge der schwersten Dürre seit 70 Jahren trocknen Felder in der Po-Ebene aus, auf denen der Premium-Reis für das Nationalgericht wächst. Wegen des Regenmangels verwandelt sich der größte Fluss des Landes gerade in einen langen Streifen Sand.
Wenig Hoffnung
„Normalerweise sollte dieses Feld zwei bis fünf Zentimeter hoch unter Wasser stehen, aber jetzt sieht es aus wie ein Sandstrand“, sagt der Reisbauer Giovanni Daghetta aus Mortara in der Region Lomellina. Die Landwirte in dem Gebiet zwischen dem Po und den Alpen produzieren seit Jahrhunderten den berühmten Arborio-Reis, der für die Zubereitung von Risotto besonders gut geeignet ist. Trockenheit ist die größte Gefahr für Reis, vor allem im frühen Stadium des Wachstums. „Dieser Reis ist seit zwei Wochen nicht bewässert worden, und jetzt sind schon 90 Prozent der Pflanzen komplett vertrocknet“, sagt Daghetta. „Die restlichen zehn Prozent, die noch leicht grün sind, müssten innerhalb von drei Tagen mit Wasser überschwemmt werden.“ Doch da die Meteorologen weitere trockene Tage vorhersagen, hat Daghetta nur wenig Hoffnung.
Notstand beschlossen
Wegen der Dürre hat Italiens Regierung nun in fünf Regionen des Landes den Notstand beschlossen. Bis zum 31. Dezember dieses Jahres gilt demnach in der Lombardei, dem Piemont, der Emilia-Romagna, Venetien sowie Friaul-Julisch Venetien im Zusammenhang mit dem Wassermangel der Notstand. Damit kann die Regierung einfacher Gelder und Hilfsmittel zur Bekämpfung der Folgen der Trockenheit in den Alpengebieten und den Gegenden entlang des Flusses Po frei machen.

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.