Fast ganz Europa von Dürre bedroht

Welt / 18.07.2022 • 22:49 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Die A 63 südlich von Bordeaux war am Montag von Rauch durchzogen. AP
Die A 63 südlich von Bordeaux war am Montag von Rauch durchzogen. AP

Waldbrände wüten weiter. Zahlreiche Länder dürften laut Bericht mit Ernterückgang zu kämpfen haben.

Brüssel Die seit Tagen wütenden Waldbrände sind noch immer nicht gelöscht. In Frankreich sind südlich von Bordeaux am Bassin d‘Arcachon bereits 15.000 Hektar abgebrannt. Etwa 16.200 Urlauber mussten seit Dienstag Campingplätze und Unterkünfte verlassen. Spanien leidet seit einer Woche unter einer massiven Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 44 Grad, am Montag waren noch 22 Feuer aktiv, teilte der Zivilschutz mit. Ein Feuerwehrmann ist bei einem Einsatz gestorben, in der Nähe der Ortschaft Escober de Tábara in der Provinz Zamora wurde zudem ein 69-jähriger Schäfer tot aufgefunden. Die Regierung in London hat angesichts der Hitze die nationale Notlage ausgerufen. Der Neusiedler See im Burgenland hat bereits am Montag den tiefsten Wasserstand seit Beginn der Aufzeichnungen 1965 erreicht. Neben immer wieder aufflammenden Waldbränden macht Italien auch der ausbleibende Regen zu schaffen. Auf Sizilien und Sardinien hoben die Behörden die Waldbrandwarnstufen in manchen Teilen der Inseln erneut an. Schwere Brände tobten am Montag im friaulischen Karstgebiet in den Provinzen von Görz (Gorizia) und Triest. 350 Hektar Wald wurden zwischen Italien und Slowenien zerstört. Auch die griechische Feuerwehr schätzt das Risiko für Waldbrände in vielen Landesteilen weiterhin als „sehr hoch“ ein. In Portugal haben die Flammen in einer guten Woche rund 30.000 Hektar Wald vernichtet.

46 Prozent

Rund die Hälfte des Gebiets der Europäischen Union ist nach Expertenangaben derzeit von Dürre bedroht. Die EU-Kommission veröffentlichte am Montag einen Bericht ihres Forschungszentrums zur Trockenheit im Juli, demzufolge auf 46 Prozent des EU-Gebiets ein „Risiko“ für Dürre besteht. Für weitere elf Prozent des Gebiets gelte mangels Regen sogar bereits der Alarmzustand mit Folgen für Vegetation und Ernte.

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.