Tausende Tote durch Extremhitze

Die WHO warnt: Folgen des Klimawandels nehmen Jahr für Jahr zu.
Kopenhagen Waldbrände und Hitzewellen wie derzeit in Europa stellen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO ein zunehmendes Gesundheitsrisiko dar. “Der Klimawandel ist nicht neu. Seine Folgen nehmen jedoch Saison für Saison, Jahr für Jahr zu – mit katastrophalen Ergebnissen”, sagte der Direktor der WHO-Region Europa, Hans Kluge, am Freitag. Extreme Hitzebelastung verschlimmere oft Vorerkrankungen. Hitzschläge und andere ernsthafte Formen ungewöhnlich hoher Körpertemperaturen sorgten für Leid und vorzeitige Todesfälle. Besonders Säuglinge, Kinder und ältere Menschen seien gefährdet.
Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte sind Kluge zufolge Hunderttausende Menschen aufgrund von extremer Hitze gestorben. In diesem Jahr habe man allein in Spanien und Portugal mehr als 1700 unnötige Todesfälle in der derzeitigen Hitzewelle erlebt. Waldbrände, die für ihre katastrophalen Folgen in Südeuropa bekannt seien, gebe es jetzt bis nach Skandinavien hinauf, in London hätten Brände in dieser Woche 41 Häuser zerstört. Die italienische Feuerwehr teilte am Freitag mit, dass in Italien in nur einer Woche (15. bis 21. Juli) landesweit bereits mehr als 32.900 Brandeinsätze gezählt wurden. Das sind knapp 4000 mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres.
Größte Krise
Die Ereignisse zeigten erneut, wie dringend es ein gesamteuropäisches Handeln brauche, um den Klimawandel effektiv zu bekämpfen, betonte der WHO-Regionaldirektor. Es handle sich um die über alles stehende Krise dieser Zeit, die sowohl die individuelle Gesundheit als auch die Existenz der Menschheit bedrohe. Eine Auswertung der ZAMG zeigt: In Österreich hat sich die Zahl der Tage über 30 Grad pro Jahr in den vergangenen Jahrzehnten verdoppelt bis verdreifacht. Was früher ein Rekord war, ist heute Durchschnitt. Ohne globalen Klimaschutz ist bis 2100 eine weitere Verdoppelung bis Verdreifachung der Hitzetage zu erwarten.
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