Salman Rushdie attackiert

Welt / 12.08.2022 • 22:48 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Salman Rushdie (links) musste nach einer Erstversorgung per Helikopter in ein Spital gebracht werden.  AP, Reuters
Salman Rushdie (links) musste nach einer Erstversorgung per Helikopter in ein Spital gebracht werden. AP, Reuters

Der Autor der „Satanischen Verse“ hat Gegner unter Schiiten und Trump-Anhängern.

New York Der Schriftsteller Salman Rushdie ist bei einem Auftritt im US-Bundesstaat New York angegriffen worden. Ein Mann sei in der Veranstaltungshalle im Ort Chautauqua noch während der Vorstellung des Autors auf die Bühne gerannt. Der dunkel gekleidete Mann habe mehrmals auf den 75-Jährigen eingeschlagen oder -gestochen, auch der Interviewer wurde verletzt.

Die New Yorker Gouverneurin Kathy Hochul erklärte, Rushdie sei am Leben und bekomme im Krankenhaus die Hilfe, die er benötige. Der 75-jährige Schriftsteller ist mit einem Hubschrauber in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht worden. Sein Sprecher bestätigte, dass Rushdie sich einer Notoperation unterziehen musste. Laut Medienberichten soll er Verletzungen in der Brust und am Hals davongetragen haben.

Wegen Rushdies Werks „Die satanischen Verse“ aus dem Jahr 1988 hatte der damalige iranische Revolutionsführer Ajatollah Khomeini vor über 30 Jahren eine Fatwa veröffentlicht, die zur Tötung des in Indien geborenen Autors aufforderte. Einige Muslime fühlten sich durch das Werk in ihrem religiösen Empfinden verletzt. Das islamische Rechtsgutachten des Ajatollahs rief damals zur Tötung all derer, die an der Verbreitung des Buches beteiligt waren. Ein japanischer Übersetzer wurde tatsächlich getötet. Rushdie musste untertauchen, erhielt Polizeischutz. Nach Angaben seines Verlags aus dem vergangenen Jahr hätte die Fatwa für Rushdie inzwischen aber längst keine Bedeutung mehr. Rushdie stemmte sich auch gegen Coronaleugner und Trump-Anhänger.

Salman Rushdie attackiert