Mikroplastik kein Fischproblem

Welt / 21.08.2022 • 22:39 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Mikroplastik gilt als ein ernstes Problem für Umwelt und Gesundheit. Laut aktueller Studie jedoch nicht für Fische. afp
Mikroplastik gilt als ein ernstes Problem für Umwelt und Gesundheit. Laut aktueller Studie jedoch nicht für Fische. afp

Studie ergibt keine Hinweise auf negative Folgen für Fische in Nord- und Ostsee.

bremerhaven Umweltschützer warnen immer wieder vor den Gefahren durch Plastikmüll in den Meeren. Forscher des Thünen-Instituts für Fischereiökologie in Bremerhaven haben sich deshalb mit den Auswirkungen von Mikroplastik auf Fische beschäftigt. Das beruhigende Fazit der Forscher: “Die geringen Mengen von Mikroplastik, die von Fischen in der Nord- und Ostsee aufgenommen werden, führen nach heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu keinen Beeinträchtigungen der Fischgesundheit”. Den Erkenntnissen der Forscher zufolge sei auch “kein Gesundheitsrisiko für Verbraucher” gegeben.

Die Wissenschafter erwarten auch bei moderat höheren Mikroplastikkonzentrationen im Meer keine deutlichen Schädigungen der Fische. Die Studie des Teams um den Fischereiökologen Jörn Peter Scharsac , bei der Stichlingen neun Wochen lang ein Futter verabreicht wurde, das so viele Mikroplastikfasern enthielt wie das Meerwasser, wurde kürzlich in der Fachzeitschrift “Science of the Total Environment” veröffentlicht.

80 Prozent am Meeresboden

Die Nordsee ist nach Angaben der Forscher deutlich stärker mit Makromüll belastet als die Ostsee. In den Untersuchungsgebieten der Nordsee fanden die Forscher 70,7 Müllteile pro Quadratkilometer, in der Ostsee 9,6. Der Abfall in der Nordsee bestand zu 91,3 Prozent aus Plastik, der in der Ostsee zu 62,2 Prozent. Etwa 80 Prozent des Plastikmülls setzen sich auf dem Meeresboden ab. Dort zerfällt er durch Umwelteinwirkungen in immer kleinere Teile, die überwiegend aus Polypropylen bestehen. Mikroplastik finde sich im Körper von allen bisher untersuchten Meerestieren wieder, vom Plankton über Fische bis zu großen Meeressäugern, hieß es in der Studie.