Vertreibung von Slum-Bewohnern ruft Polizei auf den Plan

Welt / 27.10.2022 • 22:45 Uhr / 1 Minuten Lesezeit
Militärpolizisten durchsuchten das Armenviertel nach Mitgliedern der Mara-Banden.
Militärpolizisten durchsuchten das Armenviertel nach Mitgliedern der Mara-Banden.

Tegucigalpa Die gewaltsame Vertreibung von Slum-Bewohnern aus ihren Häusern durch kriminelle Banden hat in Honduras die Polizei auf den Plan gerufen: Rund 200 Vertreter der Militärpolizei rückten in ein Armenviertel der Hauptstadt Tegucigalpa ein, nachdem auf Videos zu sehen war, wie Bewohner nach einem Ultimatum der Banden ihre Habseligkeiten auf Lastwagen luden, um aus ihren Häusern zu fliehen. Journalisten beobachteten, wie die Polizisten in Geländewagen und mit Sturmgewehren bewaffnet im Viertel Colonia Villanueva patrouillierten und Fahrzeuge kontrollierten. Verdächtige wurden aufgefordert, ihre Hemden auszuziehen, um zu sehen, ob sie Tätowierungen der berüchtigten Mara-Banden tragen.

Viele der Bewohner hatten nach eigenen Angaben zuvor von Mitgliedern der extrem gewalttätigen Banden Ultimaten erhalten, die ihnen nur wenige Stunden zum Räumen ihrer Häuser ließen.