Italiens Datenschutzbehörde stoppt ChatGPT im Land

Rom Italiens Datenschutzbehörde hat den Text-Automaten ChatGPT im Land vorläufig gesperrt. Sie verwies am Freitag unter anderem darauf, das der Betreiber OpenAI nicht ausreichend über die Verwendung von Daten informiere. Auch gebe es keine Filter, die verhinderten, dass Kinder im Alter unter 13 Jahren für sie “absolut unangebrachte” Informationen angezeigt bekämen. Es seien Ermittlungen eingeleitet worden. Die Behörde verbot zugleich vorsorglich die Verarbeitung von Daten von Nutzern aus Italien – ChatGPT ist damit in dem Land nicht mehr anwendbar. OpenAI bekam 20 Tage Zeit, Maßnahmen gegen die Vorwürfe zu präsentieren. Danach droht eine Strafe bis zu 20 Millionen Euro oder vier Prozent des weltweiten Umsatzes. Die Datenschutzbehörde verwies auch auf eine jüngst bekanntgewordene Datenpanne. Dabei hatten Nutzer von ChatGPT zum Teil Informationen aus fremden Profilen zu sehen bekommen. Das Problem ging laut OpenAI auf einen Fehler in einer für ChatGPT verwendeten Software zurück. Die italienischen Datenschützer sehen auch ein grundsätzliches Problem darin, wie ChatGPT trainiert wurde. Es gebe keine rechtliche Grundlage für die massenhafte Sammlung und Speicherung personenbezogener Daten zum Trainieren der Algorithmen.
Die Behörde war im Februar bereits auf ähnliche Weise gegen einen anderen Chatbot mit dem Namen Replika vorgegangen.
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