Hawaii plant Touristen-Gebühren

Welt / 10.04.2023 • 22:47 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Honolulu Korallenriffe wiederherstellen, wenn Boote dort auf Grund gelaufen sind. Einheimische Wälder vor tödlichen Pilz-Ausbrüchen schützen. Auf dem Wasser patrouillieren, um Schwimmer ausfindig zu machen, die Delfine und Schildkröten belästigen. Das sind nur drei Beispiele unter vielen. Die einzigartige natürliche Umwelt von Hawaii zu pflegen erfordert Zeit, Menschen und Geld. Jetzt will der US-Staat im Pazifik, dass Touristen helfen, das zu bezahlen, insbesondere deshalb, weil immer mehr Besucher auf die Inseln kommen, um deren Schönheit zu genießen.

Der hawaiianische Kongress erwägt nun ein Gesetz, nach dem Touristen künftig gegen eine Gebühr eine jeweils ein Jahr lang geltende Erlaubnis oder einen Pass für Besuche in staatlichen Naturparks und die Benutzung von Wanderwegen erwerben müssen. Wie viel sie dafür zahlen sollen, wird noch diskutiert.

„Es kommen zwischen neun und zehn Millionen Besucher im Jahr, aber wir haben nur 1,4 Millionen Leute, die hier leben. Diese zehn Millionen Reisenden sollten uns helfen, unsere Umwelt zu erhalten“, sagte der demokratische Gouverneur Josh Green. 

Der Gouverneur selbst ist in seinem Wahlkampf im vergangenen Jahr dafür eingetreten, allen Touristen eine Einreisegebühr von 50 Dollar (etwa 46 Euro) abzuverlangen. Aber Parlamentarier meinen, dass dies gegen das in der US-Verfassung verankerte Recht auf freie Reise verstoßen würde. Stattdessen treten sie sozusagen für einen Eintrittspreis in die Naturgebiete ein. Beide Varianten wären bislang einzigartig für einen US-Staat. Aber sie würden dem Beispiel anderer Tourismus-Hotspots im Ausland folgen, die ähnliche Gebühren oder Steuern erheben, darunter Ecuadors Galapagos-Inseln und bald auch Venedig. Die Pazifikstaat Palau zum Beispiel knöpft ankommenden internationalen Passagieren 100 Dollar ab, um zu helfen, ein ausgedehntes Meeresschutzgebiet zu pflegen und Ökotourismus zu fördern.

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