Schon beißend gestartet

Wetter / 25.02.2015 • 18:57 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Maria Fliri in der Titelrolle von „Medea“ am Vorarlberger Landestheater in Bregenz. Foto: VN/Hartinger
Maria Fliri in der Titelrolle von „Medea“ am Vorarlberger Landestheater in Bregenz. Foto: VN/Hartinger

Maria Fliri macht Theater, das immer etwas zu sagen hat, und zwar in Wien und in Vorarlberg.

Feldkirch. (VN-cd) „Die Entscheidung war absolut richtig“, erinnert sich Maria Fliri zurück. Die Schauspielerin, die man hierzulande von Produktionen des Landestheaters, aber auch von Aufführungen mit der Gruppe „dieheroldfliri.at“ kennt, die sie gemeinsam mit der Regisseurin und Autorin Barbara Herold gegründet hat, wusste schon früh, was sie will. Genau genommen im zarten Volksschulalter, denn als im Theater am Saumarkt ein Stück zu sehen war, in dem es um ein Kind geht, das den ersten Zahn verliert und feststellt, dass es durch die entstandene Lücke fulminant pfeifen kann, wollte sie unbedingt gleich ein zweites Mal hin.

Kurze Zeit später muss sich die Neigung immer stärker herauskristallisiert haben. Noch als Schülerin agierte sie selbst auf der Bühne. Damals unter Gerhard Fetka und später in der Theaterwerkstatt des nicht weniger bekannten Fidel Schurig in Feldkirch.

Familiär als Tochter von Juristen an sich nicht vorgeprägt, absolvierte sie nach der Matura schnurstracks eine Schauspielschule in Wien und kam ans Volkstheater, wo sie, wie das für Neulinge üblich ist, in vielen, meist kleineren Rollen eingesetzt wurde. Es folgte ein längeres Engagement im Theater in Reutlingen und schließlich am Vorarlberger Landestheater, wo man sie vor einigen Jahren unter anderem in großen Klassikern wie beispielsweise „Medea“ erleben durfte. Ensemblemitglied zu sein, war für Maria Fliri, die mit ihrer Berufsentscheidung grundsätzlich mehr als nur zufrieden ist, keine Option. Allein schon der Familie wegen bevorzugt sie die Tätigkeit als freie Schauspielerin, als die sie unter anderem im KosmosTheater und am Schauspielhaus in Wien, wo sie mit ihren zwei Kindern inzwischen vorwiegend lebt, und im Feldkircher Walktanztheater oder im Bregenzer Theater Kosmos Rollen annimmt.

Abgesehen davon, dass sie unter Stephan Kasimir in Bregenz wieder im Stück „Geld und Gott“ von Brigitte und Nikolaus Helbling mitwirkt, das im April Premiere hat, gibt es da ja noch die eigene Theatergruppe „dieheroldfliri.at“, für die Barbara Herold bereits an einem weiteren Stück schreibt.

Brisanz

Hochaktuell bzw. brisant ist das Thema auch dieses Mal, will man sich doch Fragen zu den Dschihadisten stellen. Zieht man in Betracht, dass mit „Covergirl“ (über Abu-Ghraib und Lynndie England) und „Von Hollywood nach Uganda“ (über Terrorregime) schon reichlich Anregungen und Diskussionsgrundlagen geschaffen wurden, so ist hier noch einiges zu erwarten. Schließlich hat man auch mit der dokumentarisch-satirischen Collage „Große Töchter“ einige Elemente im herkömmlichen Geschichtsbild der Österreicherinnen und Österreicher faktengenau zurechtgerückt.

Maria Fliri berichtet jedenfalls von anregenden Diskussionen, die sie mit Schülerinnen und Schülern über das große politische Engagement von Persönlichkeiten wie der Architektin Margarete Schütte-Lihotzky oder der Frauenrechtlerin Bertha Pappenheim führte.

Im Rahmen des neuen „Zwischentöne“-Festivals im Feldkircher Montforthaus wird sie nun als Rezitatorin aufwarten. Demnächst hat sie eine durchaus entscheidende Funktion, sie ist nämlich Jurorin des Musikdramaturgiewettbewerbs „Hugo“ für Studierende des Landeskonservatoriums.

Fix an einem Haus zu arbeiten, kam für mich nicht in Frage.

Maria Fliri

Zur Person

Maria Fliri

Geboren: 1973 in Bregenz, aufgewachsen in Feldkirch

Ausbildung: u. a. Schauspielschule Krauss in Wien

Laufbahn: Volkstheater Wien, Reutlinger Theater, Vorarlberger Landestheater, freie Schauspielerin, Gründung der Gruppe „dieheroldfliri.at“. Engagements beim Walktanz­theater, Theater Kosmos etc.

Maria Fliri nimmt an der literarischen Morgenmeditation am 28. Februar, 7.01 Uhr, im Rahmen des „Zwischentöne“-Festivals im Feldkircher Montforthaus teil.

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