Fliegerei in Szene gesetzt

Mit der Sportfliegergruppe Bregenz organisiert Martin Fitz den „Tag des Flugsports“.
hohenems. (VN-mm) Mittagessen in Scharnstein, Eiskaffee in Zell am See, Abendessen zu Hause: Hin und wieder leistet sich Martin Fitz solche Sonntagsausflüge. Dass er dafür ein schnelles Transportmittel braucht, versteht sich von selbst. Geparkt ist es am Flugplatz in Hohenems im Hangar 7. Dort hat die ASKÖ-Sportfliegergruppe Bregenz, deren Obmann er ist, die gesamte Flotte verstaut. Am Pfingstmontag öffnen sich die gewaltigen Schiebetüren auch für die Öffentlichkeit. Erstmals findet der „Tag des Flugsports“ damit zu einem anderen Termin als dem Ostermontag statt. „Ostern war heuer zu früh“, begründet Martin Fitz die Verschiebung. Dem Spaß am Fliegen und an Flugzeugen soll das jedoch keinen Abbruch tun: „Die Fliegerei wird wieder perfekt in Szene gesetzt.“
Die Welt von oben
Die Vorbereitungen laufen seit gut zwei Monaten. Neben den Sportfliegern aus Bregenz bringen sich auch alle anderen Vereine, die am Flugplatz in Hohenems zugange sind, ein. „Dieses Miteinander zeichnet die Veranstaltung ebenfalls aus“, merkt der Fliegerfreund aus Lustenau an. Er gehört seit 17 Jahren der Sportfliegergruppe an. Für die Fliegerei hat er sich schon als Bub interessiert. „Mein Vater nahm mich oft mit zum Flugplatz“, erzählt Martin Fitz. Daneben bastelte er mit Vorliebe kleine Flugzeuge zusammen. Bis es sich dann mit dem Flugschein ausging. Seine bislang längste Tour mit dem Segelflieger dauerte fünfeinhalb Stunden. Die Berghänge entlangzugleiten und die Welt von oben zu betrachten, macht für den frischgebackenen Großvater den Reiz des Fliegens aus. Aber auch die Herausforderung, das filigrane Fluggerät zu beherrschen, ist es, die ihn stets aufs Neue begeistert und in die Pilotenkanzel steigen lässt. Die Bruchlandung, die Fitz vor zwei Jahren hinlegte, änderte daran nichts.
Die Sportfliegergruppe Bregenz zählt derzeit einhundert aktive Piloten und rund zwanzig Förderer. 2015 legten sie fast 800 Segelflugstunden zurück, was etwa 80.000 Kilometern entspricht. Die beiden Motorsegler waren 450 Stunden in der Luft. Dass Martin Fitz ein Vereinsflieger wurde, hat einen einfachen Grund: „Gemeinsam lassen sich die teuren Vögel leichter beschaffen und betreiben.“ Mit breiter Brust zeigt er auf den brandneuen Duo-Discus-XL-Segler, der unter dem Dach hängt. Satte 170.000 Euro hat das gute Stück gekostet. Auf das ist der Verein ebenso stolz wie darauf, sein Hobby beim „Tag des Flugsports“ präsentieren zu können. „Für Außenstehende ist es die einzige Möglichkeit, tiefere Einblicke in die Fliegerei zu bekommen“, sagt Martin Fitz.
Publikumsmagnet
Vor rund zwanzig Jahren wurde die Veranstaltung begründet. Heute ist sie ein Publikumsmagnet. Im vergangenen Jahr kamen über 2000 Besucher. Kein Vergleich mit früher, wo noch ein kleines Areal im Bereich Neu Amerika reichen musste. „In Hohenems können wir ein größeres Programm bieten“, freut sich Fitz. So sind erstmals alle Modellfliegergruppen des Landes vertreten. Mit einer spektakulären Show überbrücken sie die Zeit zwischen 12.30 und 16 Uhr, wenn die echten Flieger, die für Rundflüge bereitstehen, am Boden bleiben müssen. Auch der Polizeihubschrauber ist dabei. Ebenso Magier Ralf Rolsn und viele freiwillige Helfer, die ab 10 Uhr für das leibliche Wohl der Gäste sorgen. „Es ist toll, wie alle für diesen Flugtag zusammenarbeiten“, schwärmt Martin Fitz und hofft, dass der Wettergott den Fliegerfreunden diesmal freundlicher gesonnen ist.
Es ist wirklich toll, wie alle für diesen Flugtag zusammenarbeiten.
Martin Fitz
Zur Person
Martin Fitz
Geboren: 7. August 1963 in Lustenau
Wohnort: Lustenau
Familie: verheiratet, drei Töchter, ein Enkel
Beruf: Revisor und Riskmanager bei Wolford
Hobbys: Fliegen, Musik, Singen, Radfahren, der Garten
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