Wissen aufleben lassen

Iris Lins möchte Kindern einen spielerischen Zugang zur Welt der Kräuter und Pflanzen vermitteln.
Rankweil. (VN-tag) Iris Lins hat sich voll und ganz der Welt der Kräuter verschrieben. Schon in ihrer Kindheit verbrachte sie ihre Zeit am liebsten in den Bergen und in der freien Natur. „Irgendwie ist das bis heute an mir hängen geblieben. Schon mein Urgroßvater hat sich damals mit Heilpflanzen beschäftigt“, erzählt Lins.
Seit 2007 setzt sich die Naturliebhaberin auch fachlich im Rahmen von verschiedenen Seminaren und Workshops mit dem Thema Kräuter und Heilpflanzen auseinander. Zwei Jahre später folgte schließlich die Ausbildung zur Kräuterpädagogin. Der Abschluss dieser Ausbildung war gleichzeitig die Geburtsstunde des „Kräuternests“, das sie gemeinsam mit Sieglinde Ettl gegründet hat.
Riechen, Schmecken, Fühlen
In der Kräuterwerkstatt möchte sie auch jüngeren Menschen einen Zugang zur heimischen Pflanzenwelt bieten, und das in spielerischer Art und Weise. „Viele jüngere Menschen zieht es nicht mehr raus in die Natur, ihre Welt besteht zum großen Teil nur noch aus Handy und Internet“, gibt die Kräuterexpertin zu bedenken. „Es hat vor dem Kräuternest noch kein Projekt gegeben, dass sich den jüngeren Menschen widmet.“
Ziel des „Kräuternests“ ist es, mit Kindern und Jugendlichen zwischen vier und zwölf Jahren altes Kräuterwissen aufleben zu lassen. „Durch Riechen, Schmecken, Fühlen und genaues Hinsehen wollen wir die Natur gemeinsam mit allen Sinnen entdecken“, erklärt die 37-Jährige, die den Kindern vor allem auch den Alltagsnutzen bestimmter Pflanzen näherbringen möchte. „Sie lernen, welche Kräuter essbar sind, welche Produkte sie aus den Pflanzen herstellen können und mit welchen Pflanzen kleine Wehwehchen gelindert werden können.“ Die Seminare sind vielfältig: Sogenannte „Autsch“-Salben aus Spitzwegerich, Traumkissen mit Zitronenmelisse, Butter aus Ringelblumenblüten oder Pizzasalz aus heimischem Dost werden in den Workshops mit viel Liebe hergestellt.
Bis zu 1500 Kinder pro Jahr
Ein Anliegen der Oberländerin ist es, dass diese Workshops frei von irgendeiner Leistungsebene sind. „Unter Druck stehen die jungen Menschen heutzutage genügend. Wir wollen, dass sich die Kinder bei uns entspannen.“ Nach drei Jahren „Kräuternest“ blickt Iris Lins auf einen beachtlichen Erfolg zurück. „Jedes Jahr besuchen insgesamt rund 1500 Kinder und Jugendliche unsere Seminare.“ Unter dem Motto „Kinder für die Natur begeistern“ steht auch die in der vergangenen Woche präsentierte Initiative „Abenteuer Natur“ der Vorarlberger Obst- und Gartenbauvereine (OGV), bei der Lins als Kinder- und Jugendbeauftragte tätig ist. Der Auftakt mit Kräuterkunde, Burgbesichtigungen und vielem mehr wird in elf Vorarlberger Gemeinden gemacht.
Erstes Buch
Nicht verwunderlich, dass sich auch das neueste Projekt von Lins mit diesem Thema befasst. „Kräuternest – mit Kindern die Welt der Pflanzen erleben“ nennt sich das erste Buch der Kräuterexpertin. Mit bunten Bildern und lustigen Illustrationen lernen Kinder die heimischen Pflanzen im Detail kennen, lernen, wie sie aussehen und welche Heilwirkung sie haben. Rezepte ergänzen das 160 Seiten starke Werk, an dem Lins über ein Jahr gearbeitet hat. Am Freitag wird es erstmals öffentlich präsentiert.
Wir entdecken die Natur gemeinsam mit allen Sinnen.
Iris Lins
Zur Person
Iris Lins
Dipl. Kräuterexpertin
Geboren: 7. 1. 1979 in Feldkirch
Wohnort: Rankweil
Ausbildung: psychiatrische und neurologische Krankenpflegeschule, Studium betriebliches Prozess- und Projektmanagement, Ausbildung zur Kräuterpädagogin
Tätigkeiten: im Jugend- und Bildungshaus in St. Arbogast als Organisationsreferentin tätig, Jugendbeauftragte der OGV, Gründerin Kräuternest
Buchpräsentation „Kräuternest“: 27. Mai ab 17 Uhr, Amann Gartenbau Koblach. Das Buch ist ab heute, Montag, im Handel erhältlich.
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