Auf religiösen Spuren

Birgit Huber organisiert für das Wochenende eine interkulturelle Wanderung.
feldkirch. (VN-mm) Sie ist eine Reisende in Sachen Glauben und Wissenschaft. Beides gehört für Birgit Huber zusammen. So hat sie nach der Wende über die Katholiken zu DDR-Zeiten geforscht und dafür lange in Ostdeutschland gelebt. Besonders verbunden fühlt sie sich auch der Spiritualität. Die kann sie in ihrem Beruf als Mitarbeiterin der Diözese Feldkirch leben. Dort bekleidet Huber seit gut einem Jahr den Posten einer Referentin für Spiritualität und Glaubensbildung.
Vom Kleinkind bis zur Oma
In dieser Funktion hat Huber für das kommende Wochenende gemeinsam mit der Islambeauftragten Aglaia Mika eine interkulturelle Wanderung organisiert. Auf dem „Weg der Menschlichkeit“ geht es am Samstag und Sonntag in zwei Etappen von Dornbirn nach Feldkirch. An Interesse mangelt es nicht. „Vom Kleinkind bis zur Oma sind alle dabei“, freut sich Birgit Huber und hofft auf einigermaßen gutes Wetter für die Wanderer, die auch nur einzelne Wegabschnitte mitgehen oder an einzelnen Stationen dabei sein können.
Das heurige Jahr steht für die katholischen Christen im Zeichen der Barmherzigkeit. „In allen Weltreligionen ist Barmherzigkeit eine der wichtigsten Eigenschaften und verbindet sie miteinander. Aus diesem Grund sind wir auf der Wanderung zu Gast an Stationen des Christentums, des Islam, des Judentums sowie des Buddhismus“, erklärt Birgit Huber. Mit einem freundlichen Lachen ergänzt sie: „Man muss aber nicht gläubig sein, um daran teilnehmen zu können.“ Vielmehr soll eine Plattform für das gegenseitige Kennenlernen der unterschiedlichen Religionen geschaffen werden. Deshalb sind auch Flüchtlinge eingeladen worden, die von ihren Erfahrungen erzählen werden. Dazu passt das Motto, das Birgit Huber für sich persönlich zu dieser Wanderung ausgegeben hat. Es lautet: „Entängstigt euch!“
Für die begeisterte Rosenzüchterin und Dudelsackspielern war die Kirche immer schon ein Ort, den sie als großen Freiraum empfand. In der bayrischen Gemeinde Vilsbiburg, in der Birgit Huber geboren und aufgewachsen ist, zeigte sich die Kirche sehr früh sehr offen. „Schon zu Beginn der 1980er-Jahre gab es bei uns ein interkulturelles Fest“, erzählt sie. Insgesamt hat sie Kirche als wirklichen Gestaltungsraum kennengelernt, den sie auch mit eigenem Engagement füllte. In Innsbruck arbeitete sie ehrenamtlich im Pfarrgemeinderat mit, sang im Kirchenchor und engagierte sich in der Frauenkommission der Diözese. Als Ethnologin forscht sie seit 15 Jahren zu kirchlichen Themen.
Nach Vorarlberg kam Birgit Huber durch eine Ausstellung zu migrantischen Bräuchen und Ritualen, die sie für das Stadtmuseum Dornbirn organisierte. Und irgendwann blieb sie. Jetzt freut sie sich auf die interkulturelle Wanderung. Start ist am Samstag, 4. Juni, um 8 Uhr auf dem Marktplatz in Dornbirn. Infos bei Birgit Huber, E-Mail: birgit.huber@kath-kirche-vorarlberg.at
Es ist Barmherzigkeit, die alle Weltreligionen verbindet.
Birgit Huber
Zur Person
Birgit Huber
Geboren: 6. August 1973 in Vilsbiburg
Wohnort: Dornbirn
Familienstand: ledig
Beruf: promovierte Ethnologin
Hobbys: Dudelsack spielen, Klettern, Rosen züchten, Schreiben, Reisen
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