Die Umsteigerin

Doris Hörburger ist neue „Netz für Kinder“-Obfrau.
wolfurt Elf Jahre arbeitete sie in der Privatwirtschaft. Dann entschied sich Doris Hörburger für eine Ausbildung zur Sozialpädagogin. „Es war mir ein Herzensanliegen, für andere Menschen da sein zu können“, begründet die Wolfurterin ihren beruflichen Wechsel. Vor zwei Jahren ist sie im neuen Tätigkeitsfeld angekommen und mit hörbar viel Engagement dabei.
Jetzt bereichert eine weitere Aufgabe das Leben der vierfachen Mutter. Doris Hörburger wurde zur neuen Obfrau des gemeinnützigen Vereins „Netz für Kinder“ bestellt. Sie löst damit Franz Abbrederis ab, der sechs Jahre an der Spitze dieser Organisation stand. Hörburger sieht in ihrer Bestellung einen großen Vertrauensbeweis, auch, weil sie sich erst seit 2014 aktiv beim „Netz für Kinder“ einbringt. Umso mehr ist ihr daran gelegen, dieses Vertrauen zu rechtfertigen.
Eigenständigkeit bewahren
Seit 22 Jahren unterstützt und betreut das „Netz für Kinder“ in Not geratene Familien. Derzeit sind es mehr als 120 Mädchen und Buben aus dem ganzen Land, die auf Hilfe zählen können. Die Betreuung fußt auf drei Säulen: der Arbeit von über 60 Ehrenamtlichen, die sich um Kinder aus belasteten Familien kümmern, den sozialpädagogischen Kinder-Jahresgruppen sowie dem Kinderhaus talENTE in Feldkirch. „Das Ziel bleibt gleich: Wir wollen gefährdete und benachteiligte Kinder in Vorarlberg unterstützen, so gut wir können“, betont die neue Obfrau. Gleichzeitig möchte sie gemeinsam mit dem aus acht Personen bestehenden Vorstand die Eigenständigkeit des Vereins ausbauen, vor allem jedoch bewahren. Noch etwas ist Doris Hörburger in diesem Zusammenhang wichtig: „Wir werden uns Zeit nehmen, bestehende Projekte zu analysieren und uns neue Projekte überlegen.“ Sie weiß, dass sie in große Fußstapfen tritt. Während der sechs Jahre, in denen Franz Abbrederis das Amt des Obmanns ausübte, hat der Verein mehr als 1800 Kinder unterstützt, gefördert und begleitet.
„Ich bin mir der Verantwortung bewusst, die sich daraus ergibt“, sagt Doris Hörburger. Das starke Fundament, das ihr Vorgänger hinterlassen hat, stimmt die sympathische junge Frau aber zuversichtlich. „Darauf können wir aufbauen.“ Zudem hat sie in ihrem Mann Daniel eine wertvolle Stütze. Schon damals, als sie die Ausbildung zur Sozialpädagogin begann und die Zwillinge gerade einmal einen Monat alt waren, konnte sie auf den Rückhalt der Familie bauen.
Transparente Arbeit
Auch um die Spendenbereitschaft der Menschen im Land ist Doris Hörburger nicht bange. „Aus dem Netz für Kinder wurde inzwischen eine starke Marke.“ Außerdem verfüge der aus namhaften Personen bestehende Förderkreis über ein gutes Netzwerk. Obwohl sie selbst der Privatwirtschaft den Rücken gekehrt hat, ist ihr doch bewusst, dass eine soziale Welt ohne die Wirtschaft nicht auskommt. „Wir brauchen einander“, stellt Hörburger nüchtern fest. Gelegen kommt ihr jedoch das enorme betriebswirtschaftliche Wissen, das sie sich in ihrem alten Beruf angeeignet hat. Beim „Netz für Kinder“ kann Doris Hörburger nun beides ideal vereinen: soziales und wirtschaftliches Handeln, das Benachteiligten zum Wohle gereichen soll. Ein besonderes Anliegen ist es ihr, die Arbeit des Vereins für die Spender transparenter zu machen. VN-MM
„Es war mir ein Herzensanliegen, für andere Menschen da sein zu können.“
Zur Person
Doris Hörburger
leitet als neue Obfrau das „Netz für Kinder“.
Geboren 9. Jänner 1979
Ausbildung Versicherungskauffrau, danach Ausbildung zur Sozialpädagogin
Familie verheiratet, 4 Kinder
Hobbys Netz für Kinder
Netz für Kinder