Wertebewahrer

Alexander Kowarc setzt sich für Regionalität ein.
dornbirn Das Kochen ist seine große Leidenschaft. Sie führte Alexander Kowarc rund um den Globus und in die besten Häuser. Aus Vail in Colorado kommend blieb der gebürtige Wiener vor gut 20 Jahren schließlich in Vorarlberg hängen. „Es hat mir hier gefallen“, lautet die simple Erklärung. Seine Begeisterung für Land und Leute kann Kowarc seit 2016 auch aktiv leben. Als Beauftragter für das Projekt „Mehrwert“ versucht er,Bewusstsein zu vermitteln für den Wert regionaler Lebensmittel und jene, die sie produzieren bzw. bei jenen, die sie verarbeiten. „Der Einsatz lohnt sich“, kann Alexander Kowarc zum Abschluss der ersten Projektrunde zufrieden bilanzieren. Am Ende sieht er seine Mission aber noch lange nicht. Deshalb hofft er, dass es weitergeht. Bei der Abschlussveranstaltung morgen, Mittwoch, 13. März 2019, ab 17.30 Uhr in der Kammgarn in Hard wird er es erfahren. Eingeladen zu Information und Schmankerln aus heimischer Produktion ist auch die interessierte Öffentlichkeit.
In die Breite gegangen
Der dreifache Vater kam durch Zufall zum Projekt. Da er sich beruflich ohnehin neu orientieren wollte, nahm er ein befristetes Dienstverhältnis als Lehrer an der Landesberufsschule in Lochau an. Dort hatte „Mehrwert“ bereits Fuß gefasst, und dort lernte er mit der Ernährungswissenschaftlerin Angelika Stöckler auch eine der Hauptinitiatorinnen der Aktion kennen. Die Förderung von Gesundheit und Regionalität interessierte ihn, er stieg ein. „Zuerst sollte das Projekt auf die Schule beschränkt bleiben“, erzählt der 46-Jährige. Doch es kam anders. Schnell entwickelte sich die Sache in die Breite, was ihm nur recht war. „Persönliche Kontakte sind ungemein wichtig, weil es auch um Respekt dem anderen gegenüber geht“, argumentiert er. Auf diese Weise wurden statt der geschätzten 600 mehr als 2000 Personen erreicht. Das zwischen Landwirtschaft, Gemeinschaftsgastronomie und Tourismus geknüpfte Netzwerk umfasst 1200 Partner. Es steckt aber noch mehr dahinter. Reden allein bringt meist wenig, weil viele mit der praktischen Umsetzung überfordert sind. Alexander Kowarc schaut genauer hin. „Ich versuche Einblicke in alle Abläufe zu bekommen, um mir ein ganzheitliches Bild machen zu können“, erklärt er seine Philosophie. Dann erst sei ein lösungsorientiertes Arbeiten möglich.
Beruf und Berufung
Für Alexander Kowarc entwickelte sich die Mitarbeit bei „Mehrwert“ zu einem Fulltime-Job. 55 Veranstaltungen hat er bislang im ganzen Land auf die Beine gestellt und dafür persönliche Ziele zurückgestellt. Gerne würde er wieder einmal einen Halbmarathon unter 1:30 Stunden laufen, aber es fehlt an Zeit für ein regelmäßiges Training. Als Ausgleich nimmt er seine Tätigkeit sportlich. „Ich bin ein Wettkampftyp“, sagt Kowarc mit Augenzwinkern. Die Botschaft vom verantwortungsvollen Umgang mit Menschen, Natur und Tieren nachhaltig unters Volk zu bringen, gleiche auch einem Marathon. „So etwas geht nicht von heute auf morgen. Da heißt es dranbleiben.“ Für Alexander Kowarc stehen die Vielfalt, das Kleinstrukturierte und die hohe Qualität als Werte für Vorarlberg, die immer Bestand haben werden. „Dafür gilt es sich einzusetzen“, ist ihm seine Arbeit gleichsam Berufung, wo er etwas bewirken kann.
Um für den herausfordernden Alltag als Netzwerker, Berater und Betreuer fit zu sein, setzt Kowarc auf Sport. Neben Mountainbiken und Skifahren zählt das Laufen zu seinen großen Vorlieben, wobei ihm in dieser Kategorie die Bergläufe am nächsten sind. „Sofern die Anstrengung nicht zu groß ist, genieße ich dabei auch die Natur“, merkt Alexander Kowarc schmunzelnd an. VN-MM
Zur Person
Alexander Kowarc
ist Projektbeauftragter für die
Initiative „Mehrwert für alle“
Geboren 5. März 1973 in Wien
Ausbildung Koch-, Kellner- und Konditorlehre, Ausbildung zum Diätkoch, Lehrlingsausbilderprüfung
Familie verheiratet, drei Kinder
Anmeldung für Abschluss Mehrwert: mehrwert-fuer-alle.at/veranstaltungen
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