Anderen Menschen helfen

Nicola Widerin ist Obmann der Feuerwehrjugend Bludenz.
Bludenz Das Engagement bei der Feuerwehr Bludenz bildet für Nicola Widerin seit seinem 12. Lebensjahr einen integralen Bestandteil seines Lebens. „Ich habe die Wichner-Hauptschule besucht. Einige Schulkameraden waren damals Mitglied der Feuerwehrjugend. Ihre Erzählungen haben mich neugierig gemacht, also bin ich zu einem Treffen mitgegangen“, erinnert er sich. Es war ein beeindruckendes Erlebnis für ihn, also wurde er ebenfalls Mitglied bei der Feuerwehrjugend. Das ist mittlerweile 14 Jahre her. Die Faszination Feuerwehr hat ihn nachhaltig geprägt. So wurde er mit 19 Jahren selber Jugendbetreuer. Vor drei Jahren übernahm er sogar die Leitung der Feuerwehrjugend.
„Mein Vorgänger Matthias Fritz hat mich sehr motiviert, diese Funktion zu übernehmen. Er hat mich bestens auf diese verantwortungsvolle Aufgabe vorbereitet“, betont der engagierte Floriani. Fritz habe die Obmannschaft nach zwölf Jahren niedergelegt, da er einen frischen Wind in die Feuerwehrjugend bringen wollte. Er helfe aber immer noch mit. Als Obmann ist Nicola Widerin nunmehr für fünf Jugendbetreuer und 15 Mitglieder zuständig: „Der Feuerwehrjugend kann man ab 12 Jahren beitreten. Unser Ziel ist es, die Jugendlichen auf den aktiven Feuerwehrdienst vorzubereiten, welchen sie ab dem Alter von 16 Jahren antreten dürfen. Natürlich stehen neben der theoretischen und praktischen Ausbildung der angehenden Florianijünger auch viele weitere Aktivitäten auf dem Programm, die nichts mit der Feuerwehr zu tun haben.“ So finden jedes Jahr ein Rodelrennen, Wissenstests oder auch Jugendlager mit Jugendlichen von anderen Feuerwehren statt.
Teamgeist und Vertrauen
Sicherheit bildet einen wichtigen Aspekt: „Wir schauen bei jedem Einsatz sehr gut aufeinander. Wir müssen uns gegenseitig blind vertrauen können. Wenn wir zu dritt in einem Atemschutztrupp unterwegs sind und einem Kollegen geht es nicht mehr gut, dann ziehen sich alle drei zurück. Wir bleiben als Team immer zusammen, komme was wolle.“ Bei zwei Einsätzen gelangte er im wahrsten Sinn des Wortes in brenzlige Situationen: „Das eine war ein Dachstuhlbrand um 3 Uhr morgens. Meine Kollegen hatten mich gesichert. Auf einmal brach der Dachstuhlboden unter mir weg. Da bin ich schon sehr erschrocken. Der zweite Einsatz war ein Tiefgaragenbrand. Die Hitze konnte in der Garage nicht mehr entweichen und staute sich. Dadurch war die Hitzeentwicklung enorm, selbst die Schutzkleidung hat nichts mehr genützt.“ Der sympathische Feuerwehrmann ist bei rund fünfzig Einsätzen im Jahr dabei. Er bringe sich jedoch ausgesprochen gern bei der Feuerwehr ein: „Ich schaue immer zuerst auf alle anderen, bevor ich auf mich selber schaue. Wenn ich anderen Leuten helfen kann, geht es mir gut.“
„Ich helfe gerne“
Seiner Verantwortung als Obmann der Feuerwehrjugend ist er sich voll bewusst, ist ihm die Ausbildung der Jugend doch ein besonderes Anliegen: „Wir treffen uns immer am Montag am späten Nachmittag. Dieser Fixtermin muss coronabedingt allerdings momentan entfallen, wir versuchen auf digitale Kommunikation auszuweichen. Ich möchte unseren Jugendlichen generell aufzeigen, wie sie etwas Gutes und Sinnvolles im Leben tun können.“
Die Kameradschaft im Team sei ein ganz wichtiger Bestandteil, weshalb er sich selber so nachhaltig engagiere: „Und eben auch das Gefühl, die Freizeit sinnvoll zu verbringen.“ Einen Ausgleich findet er vor allem im Sport: „Nach der Arbeit oder einem Einsatz schwinge ich mich auf mein Mountainbike – und dann ist die Welt wieder in Ordnung.“ BI
Zur Person
Nicola Widerin
Geboren 25. November 1994
Ausbildung Lehre als Maschinenmechaniker, Produktionsmitarbeiter, Qualitätsmanager und seit 1. Jänner 2021 Feuerwehrkommandant der Betriebsfeuerwehr bei Hydro Nenzing
Hobbys Biken (ohne Strom!), Skitouren, Skifahren, Wandern
Lebensmotto Net ufgeh!