Forschungsdrohnen können Fauna stressen

Wissen / 27.05.2016 • 15:26 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Wissenschafter beobachten Tiere immer häufiger mit Drohnen.

Adelaide. Drohnen haben sich in der Forschung schnell verbreitet, weil sie mehrere Vorteile bieten: Sie ersetzen beispielsweise Hubschrauber oder Flugzeuge, mit denen Brutkolonien von Vögeln oder Populationen anderer Tiere gezählt wurden. Der Aufwand verringert sich dadurch erheblich.

Forschern zufolge können Drohnen systematische Daten mit hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung erzeugen. Außerdem stellen diese Fluggeräte in der Regel einen geringeren Eingriff in die Natur dar als eine direkte Beobachtung durch den Menschen.

Dennoch könne ein Fluggerät bei Tieren Stress verursachen, selbst wenn es ihnen nicht anzumerken sei, betont Jarrod Hodgson von der Universität in Adelaide (Australien). „Beispielsweise könnte sich ein Vogel entscheiden, in der Nähe einer Drohne zu bleiben, obwohl er gestresst ist, weil er ein Ei ausbrütet oder sein Junges schützt.“ Der Forscher hebt hervor, dass die aufgestellten Regeln nicht gegen die Nutzung von Drohnen gerichtet seien: „Nach unserer Erfahrung will die überwiegende Mehrheit der Drohnennutzer, sowohl Biologen als auch Hobbypiloten, keine Tiere stören und hört auf den Rat von Experten.“ Allerdings sei den Drohnenpiloten nicht immer bewusst, was die Tiere stören könnte.

Ethische Vorschriften

Hodgson fordert neben allgemeiner Vorsicht die Anwendung ethischer Vorschriften, wie sie auch bei Labortieren gelten. Für jede Forschungsaufgabe sollte eine geeignete Drohne ausgewählt werden. Außerdem wird die Einhaltung gesetzlicher Regelungen angemahnt.

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.