„ Stubenmusik hilft in jeder Lebenslage“

Mit bayerischem Dreigesang gegen stumpfe Einfalt: Die Wellküren präsentieren ihre Abendlandler.
schwarzach Die Volksmusik- und Musikkabarettgruppe „Die Wellküren“ gastiert demnächst im Freudenhaus in Lustenau. „Wellküre“ Moni Well im VN-Interview.
Die „Wellküren“ gibt es seit über 30 Jahren. Was waren in dieser langen Zeit die schönsten, eindrücklichsten Momente?
Well Da gab es wirklich viele. Also von den 3000 Abenden in den letzten 32 Jahren waren bestimmt 2000 dabei, wo wir sagen: „Was gibt’s Schöneres, als mit dem, was man gerne tut, die Leute zu unterhalten, Spaß zu haben und auch noch davon leben zu können?“ In der Retrospektive zählen sicherlich die Abende zu den schönsten, als wir unsere damals schon über 90-jährige Mutter mit ihrer Zither dabei hatten und zusammen mit ihr die Zugaben gespielt haben.
Gab es auch Krisen in diesen drei Jahrzehnten?
Well Krisen gab es nicht wirklich, aber natürlich war es für uns einschneidend, als 2003 unsere Schwester Vroni krank wurde und entschied, nach 18 Wellküren-Jahren aufzuhören. Gottseidank herrscht bei uns ja an Schwestern kein Mangel und Bärbi übernahm als neue Dritte im Bunde. Das hat perfekt funktioniert, was keineswegs so selbstverständlich war.
Mit eurem Jubiläumsprogramm „Abendlandler“ werden wir euch im Mai auch in Vorarlberg erleben können. Was ist denn mit Abendlandler gemeint?
Well Abendlandler ist eine, wie wir finden, wunderschöne Wortschöpfung, die zwei Aspekte unseres neuen Programms beschreibt. Zum einen ist es natürlich unsere inhaltliche Antwort auf die sogenannten Bewahrer und Retter des Abendlandes, die mit ihren rechtspopulistischen Parolen – nicht nur in Deutschland, auch in Österreich – Geschichte verfälschen sowie Hetze und Hass verbreiten. Zum anderen beschreibt Abendlandler auch unsere Musik, die wir spielen: Stubenmusik-Landler von Mozart bis Christoph Well, die wir „im goldenen Herbst unserer Karriere“ mittlerweile richtig cool drauf haben.
Welche Botschaft möchtet Ihr mit Eurer Musik vermitteln?
Well Stubenmusik hilft in jeder Lebenslage.
Ihr seid Geschwister. Birgt das mehr Vorteile als Nachteile in der Zusammenarbeit?
Well Eindeutig mehr Vorteile: Wir kennen uns von klein auf und wissen genau, wo bei wem die Grenzen sind. Und klar streiten wir auch manchmal, aber wir sind halt eine Schicksalsgemeinschaft – „entschwestern“ kann man sich schließlich nicht.
An welchem ungewöhnlichen Ort würdet Ihr gerne ein Konzert geben?
Well Wenn Sie so fragen, auf die Seebühne in Bregenz würden wir schon gern mal eingeladen werden.
Zur Person
Moni Well
Geboren 7.5.1961
Wohnort Oberschweinbach
Familienstand verheiratet
Lebensmotto Stubenmusik macht süchtig
„Die Wellküren“ – Abendlandler: 9. Mai, Freudenhaus im Millenniumspark in Lustenau. Karten: Musikladen, Tourismusämter.