Kabarettist Florian Scheuba spricht über die Rolle des Kabaretts für die Politik

Wohin / 14.03.2019 • 16:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Kabarettist Florian Scheuba spricht über die Rolle des Kabaretts für die Politik
Florian Scheuba präsentiert einen Abend für Folger, Verfolgte und Unfolgsame. Scheuba

VN-Interview mit dem Schauspieler und Kabarettisten Florian Scheuba.

Schwarzach Drei Jahre nach seinem mit dem Österreichischen Kabarettpreis ausgezeichnetem Solo-Debüt zieht Florian Scheuba wieder Bilanz. Doch diesmal nicht über das, was war, sondern über das, was ist. Dabei geht er brisanten Fragen wie „Spielt der Unterschied zwischen Meinung und Lüge noch eine Rolle?“ oder „Können Sie einander folgen, ohne etwas anklicken zu müssen?“ auf den Grund. Den VN beantwortete der Kabarettist vorab einige Fragen.

Ihre Kabaretts beinhalten viele politische Themen. Gehören Kabarett und Politik für Sie zusammen?

Scheuba Für mich schon, da ich politisches Kabarett mache. Aber anders als unser Innenminister meine ich: Das Kabarett muss der Politik folgen. Und nicht die Politik dem Kabarett.

Wenn Sie in Österreich politisch das Sagen hätten, was wäre das Erste, das Sie umsetzen würden?

Scheuba Sofortiger Stopp der Verhandlungen mit Airbus bezüglich dem Ankauf neuer Heereshelikopter. Stattdessen juristisch konsequente Aufarbeitung des Eurofighter-Ankaufs, bei dem es sich um den größten Korruptionsskandal der 2. Republik handelt.

Sie bringen Ihr Publikum nicht nur zum Lachen sondern auch zum Nachdenken. Sehen Sie Ihre Auftritte mehr als Unterhaltung oder als Aufklärungsprogramme?

Scheuba Aufklärung und Unterhaltung gehen für mich Hand in Hand. Mir ist beides gleich wichtig.

Wie viel Zeit investieren Sie eigentlich täglich, um politisch up to date zu sein?

Scheuba Viel. Das reicht von ganz klassischer Zeitungslektüre bis zu eigenen Recherchen. Manchmal ist es ein Fass ohne Boden, aber oftmals lohnt es sich einfach.

Sie sind a schon länger mit Ihrem Programm „Folgen Sie mir auffällig“ auf Tour. Wie sind Sie mit der bisherigen Resonanz zufrieden?

Scheuba Ich bin sehr zufrieden. Es wird nicht nur viel gelacht, ich höre auch oft, dass Zuschauer durch mich bzw. mein Programm etwas für Sie Neues erfahren haben. Das freut mich besonders. 

Für die, die Ihr Programm noch nicht kennen – geben Sie uns bitte einen kurzen Einblick?

Scheuba Es geht um Fake-News, um politische Korrektheit, die Gemeinsamkeiten von Wien und Vorarlberg und schließlich auch darum, warum eine Lüge keine Meinung ist.

Welche künstlerischen Pläne haben Sie in näherer Zukunft?

Scheuba Im Herbst diesen Jahres wird es ein Buch und ein neues Programm von und mit den „Staatskünstlern“ (Thomas Maurer, Robert Palfrader und ich) geben. FA