„Nein! Nein! Nein! Es war unmöglich“

Workshop von Autor Christian Futscher zu einer Kurzgeschichte von James Joyce.
Feldkirch Workshop von Christian Futscher mit Schüler*innen der Wahlpflichtfächer Kulturvermittlung und WPF Kulturmanagement am Gymnasium Schillerstraße in Feldkirch
Während des zweiten Lockdowns durften sich die Wahlpflichtfächer Kulturvermittlung und Kulturmanagement des Gymnasiums Schillerstraße in Feldkirch an der engen Zusammenarbeit mit dem aus Vorarlberg stammenden Autor Christian Futscher erfreuen. Durch diverse Online-Meetings waren die Schüler*innen des Wahlpflichtfaches in der Lage, sich aktiv an der Gestaltung des Kunstprojektes in der James-Joyce-Passage zu beteiligen. Einen Eröffnungstermin für das Kunstprojekt kann jedoch aufgrund der derzeitigen Situation noch nicht bekannt gegeben werden. Die beiden Wahlpflichtfächer hoffen dennoch auf viele kulturinteressierte Besucher*innen, sobald die Zeit dafür reif ist.
Der berühmte irische Autor James Joyce (1882 Dublin – 1941 Zürich) besuchte in der ersten Hälfte der 1930er-Jahre Feldkirch. Als Andenken an seine Aufenthalte in der Stadt ist die Fußgängerunterführung von der Neustadt unter dem Hirschgraben in Richtung Bahnhof nach ihm benannt. Literatur Vorarlberg und Literatur Vorarlberg Netzwerk haben die Initiative ergriffen und drei Autor*innen – Günter Vallaster, Christian Futscher und Sarah Rinderer – eingeladen, künstlerische Interventionen zu Joyce in der Passage zu präsentieren.
Christian Futscher muss aufgrund des aktuellen Lockdowns seine Eröffnung, geplant für 16. Jänner, leider verschieben. Er hat aber im Rahmen eines Workshops mit Schüler*innen der Wahlpflichtfächer Kulturvermittlung und Kulturmanagement zu einem Text von Joyce, einer Kurzgeschichte mit dem Titel „Eveline“, aus dem berühmten Buch „Dubliners“, gearbeitet. Eveline ist eine junge Frau, die in ärmlichsten Verhältnissen lebt und ihrem Vater und den Brüdern den Haushalt führt. Sie lernt einen Mann kennen, Frank, der sie heiraten und mit ihr nach Buenos Aires auswandern will. Eveline kann sich aber schlussendlich nicht für ein neues Leben mit Frank entscheiden: „Nein! Nein! Nein! Es war unmöglich.“
„Es war mir eine große Freude, mit Frau Sabine Benzer und den Jugendlichen zu zoomen“, schreibt Christian Futscher und führt weiter aus: „Nein! Nein! Nein! Es war unmöglich“, heißt es in der Erzählung Eveline von James Joyce, bei uns hieß es: „Ja! Ja! Ja! Es ist möglich.“ Bei mir entstand ein Comic, bei den Jugendlichen kurze Texte. Und wenn nur einer oder einem von ihnen in Zukunft das Wasser im Mund zusammenläuft, wenn er oder sie an den Sprachfluss von James Joyce denkt, an das Sprachmeer, das überschwappende, sprudelnde, ausufernde, sprachmächtige Sprachmeer … „Schwupp, hatschi“, steht im Ulysses, in der Übersetzung von Hans Wollschläger, das ist mein neues Mantra, Lebensmotto, Schießmichtot. „Schwupp, hatschi!“, alles ist möglich, nie geschriebene Briefe wurden geschrieben, z.B. von Eveline und Frank, aus Übersee und Untersee, und anderes mehr, bittesehr, und mir bleibt nur wieder mit Joyce und Wollschläger zu sagen: „Vielibus Dankibus“, schön war’s in Fieldchurch, auch wenn’s nur Zoom war. Es kommen wieder andere Zeiten! Yes! Sea! Si! Und natürlich: „Schwupp, hatschi.“
Wahlpflichtfach Kulturmanagement: Isabella Maria Holubar, Magdalena Pratzner, Maria Strauch, Lara Sophie Summer
Wahlpflichtfach Kulturvermittlung: Elina Breuß, Ines Dringo, Lea Milic, Greta Mödlagl, Barbara Pieles, Carmen Redl, Franka Schmid, Fabian Stemmer, Leonie Wachter

James-Joyce-Passage in Feldkirch.
Greta Mödlagl

