Fitz nimmt die Zügel in die Hand

Die Altacherin Angelika Fitz wird die neue Chefin des Wiener Architekturzentrums.
Wien, altach. Die Kuratorin, Kulturmanagerin und Autorin Angelika Fitz wird Nachfolgerin von Dietmar Steiner an der Spitze des Architekturzentrums Wien (AzW). Die Altacherin folgt dem seit 1993 amtierenden Gründungsdirektor am 1. Jänner 2017 nach, gaben am Mittwoch die Verantwortlichen bekannt. Angelika Fitz setzte sich damit gegen 32 Mitbewerber durch, darunter waren 16 aus Österreich.
Fitz wird das Haus programmatisch weiterentwickeln und positionieren. Die 48-Jährige gab einen ersten Ausblick auf ein AzW unter ihrer Führung, auch wenn die detaillierte Programmpräsentation erst im Herbst folgen soll. „Ich nehme die Aufforderung, mich aktiv und kritisch einzumischen, gerne an“, stellt sie gegenüber den Repräsentanten der Stadt- und Bundespolitik klar. Sie wolle den bisherigen Weg des Architekturzentrums fortsetzen, Architektur in ihrer gesamten sozialen und wirtschaftlichen Charakteristik darzustellen: „Ich möchte die Schnittstelle zwischen Architektur und Stadt intensivieren.“ Ein dringliches Thema sei außerdem das Zusammenleben in einer kulturell diversen Gesellschaft, was auch Themenkomplexe umfasse wie zugewanderte Menschen zu Stadtbürgern gemacht werden könnten.
„Sie war die Beste“
Für diese Programmatik scheint Angelika Fitz, die am 18. April 1967 in Hohenems geboren wurde, prädestiniert, eröffnete sie doch nach einem Studium der Literaturwissenschaft in Innsbruck im Jahr 1998 ein eigenes Büro als Kuratorin und Kulturtheoretikerin in Wien, mit dem sie sich an der Schnittstelle zwischen Architektur, Kunst und Stadtentwicklung etablierte.
Zwischen 2003 und 2005 war Fitz etwa Kommissärin für den österreichischen Beitrag zur Architekturbiennale in São Paolo und sitzt im Beirat der Seestadt Aspern und der Stiftung Bauhaus Dessau sowie im Beirat Architektur und Design des Bundeskanzleramts.
Für das Architekturzentrum selbst versicherte der Vorstandspräsident des AzW, Hannes Swoboda, dass man sich unter Wahrung der völligen Unabhängigkeit verstärkt auf die Suche nach privaten Sponsoren machen werde: „Die öffentliche Hand braucht die Gewissheit, dass wir auch im Privaten suchen, was geht.“ Die Gründe für die Bestellung von Angelika Fitz könne er auch ganz klar auf einen Punkt bringen: „Warum Frau Fitz? Weil sie die Beste war.”
Ich möchte mich aktiv und kritisch einmischen.
Angelika Fitz