FH-Lehrbeauftragter im FPÖ-Visier

Dornbirn. (VN-hk). Thomas Schmidinger (42) streitet die Aktion nicht ab. Vor sieben Jahren war es, als der Feldkircher Politikwissenschaftler in Klagenfurt am Jörg-Haider-Denkmal vorbeikam und stehen blieb. Er zeigte dem Denkmal den Stinkefinger und wurde dabei von seiner Frau fotografiert. Das Foto stellte er ins Facebook.

„Hätte mir viel erspart“

Die FPÖ-Vorarlberg hat dieses Foto nun ausgegraben und nimmt Schmidinger ins Visier. Und zwar nicht den Privatmann Schmidinger, sondern den Lehrbeauftragten an der Fachhochschule Vorarlberg in Dornbirn. Dort leitet der Politikwissenschaftler sowie Sozial- und Kulturanthropologe einen Master-Kurs mit dem Titel „Interkulturelle soziale Arbeit“.

„Ich hätte mir gewiss viel erspart, hätte ich mich damals bei dieser Handlung nicht fotografieren lassen und das Foto ins Facebook gestellt“, räumt Schmidinger ein. Bereuen tut er seine Aktion von damals trotzdem nicht und macht auch aus seiner Ablehnung gegenüber der FPÖ keinen Hehl. Die Ländle-Blauen gehen gegen Schmidinger nun politisch vor. Bildungssprecher Christoph Waibel (52) hat eine Anfrage an Schullandesrätin Bernadette Mennel (57) gerichtet und fordert Schmidingers Verbannung als Lehrbeauftragter der FH Vorarlberg. „Teilen Sie unsere Haltung, dass ein derartiges Verhalten untragbar ist und zwingend eine Kündigung nach sich ziehen müsste?“, fragt Waibel unter anderem.

Private Aktivität

Als ausschließlich private Aktivität qualifiziert man seitens der FH Vorarlberg Schmidingers Auftritt vor dem Haider-Denkmal. „So lange das keine strafrechtlich relevanten Handlungen sind, hat das
mit seinem Lehrauftrag bei uns nichts zu tun. Schmidinger ist ein externer Lehrbeauftragter und leitet bei
uns eine 15-stündige Semesterveranstaltung“, sagt Stefan Fitz-Rankl (43), Geschäftsführer der FH. Nachsatz: „Ob ich die Aktion persönlich gut finde, ist eine andere Sache.“

Diese Handlung hat mit seinem Lehrauftrag nichts zu tun.

Stefan Fitz-Rankl