Bayreuth ruft, Fridolin Schöbi kommt

Kultur / 21.07.2025 • 11:06 Uhr
Fridolin Schöbi
Der 22-jährige Bratschist Fridolin Schöbi gehört zu den vielversprechendsten jungen Musikern Vorarlbergs.VN/Lerch

Das diesjährige Richard-Wagner-Stipendium geht an den jungen Feldkircher Bratschisten.

bregenz Der Richard-Wagner-Verband Vorarlberg entsendet jedes Jahr eine junge Musikerin oder einen jungen Musiker aus Vorarlberg zum internationalen Stipendiatentreffen der Bayreuther Festspiele. Dieses Forum für rund 250 ausgewählte Talente aus aller Welt führt tief in den Kosmos Richard Wagners hinein. Drei bis vier Opernaufführungen auf dem Grünen Hügel, ein hochkarätiges Stipendiatenkonzert, exklusive Führungen durchs Festspielhaus und ein dichtes Begleitprogramm mit Blick hinter die Kulissen – all das umfasst das „Richard-Wagner-Stipendium“, dessen Kosten der Verband vollständig übernimmt. Von ebenso großem Wert wie das künstlerische Programm ist dabei das Kennenlernen unter Gleichgesinnten, das Knüpfen von Kontakten und die Nähe zur Szene – ein Netz, das oft über Jahre trägt.

Für das Jahr 2025 fiel die Wahl des Vorstands unter dem Vorsitz von Peter M. Stemberger einstimmig auf den 22-jährigen Bratschisten Fridolin Schöbi, einen der vielversprechendsten jungen Musiker des Landes. Der in Feldkirch geborene Musiker ist bereits seit seiner frühen Kindheit aktiv: Mit fünf Jahren begann er seine Ausbildung bei Markus Kessler, studierte später bei Klaus Christa in Feldkirch, bei Lawrence Power in Zürich und bei Thomas Selditz in Wien. Derzeit setzt er seine Studien bei Hartmut Rohde an der Universität der Künste Berlin fort.

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Schöbis Weg ist von frühen Erfolgen gesäumt: Er gewann Preise beim Schweizerischen Jugendmusikwettbewerb und bei „Prima la Musica“, sowohl solistisch als auch kammermusikalisch. Er trat bei der Carl-Flesch-Akademie in Baden-Baden auf und erhielt zwei Sonderpreise. Zudem hat er regelmäßige solistische Engagements mit namhaften Orchestern, darunter das Jugendsinfonieorchester Dornbirn, die Bregenzer Musikfreunde und zuletzt die Camerata Musica Reno unter Tobias Grabher, der 2022 das Wagner-Stipendium erhielt.

Im Herbst 2023 trat Schöbi beim Festival „:alpenarte” in Schwarzenberg in Erscheinung. Als Mitglied des Kammerorchesters Eroica Berlin und des Ensembles „inn.wien” machte er auch auf internationaler Ebene auf sich aufmerksam. Seine 1957 vom Genfer Geigenbauer Pierre Vidoudez hergestellte Bratsche wurde ihm von der Deutschen Stiftung Musikleben aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds anvertraut.