Darabos tritt bei ÖTTV-Vorstandswahl mit Liu Jia an

Der ehemalige Verteidigungs- und Sportminister Norbert Darabos (SPÖ) wirft bei der vorgezogenen Vorstandswahl des heimischen Tischtennis-Verbands ÖTTV seinen Hut in den Ring und kandidiert als Verbandspräsident. Ihm zur Seite steht Österreichs Aushängeschild Liu Jia, die als Sportdirektorin und Vizepräsidentin Sport vorgesehen ist. Sie wolle “gerne etwas zurückgeben”, erklärte die 43-Jährige. Eingereicht wurde dieser Wahlvorschlag am Sonntag vom Salzburger Landesverband.
Darabos und Liu könnten damit den umstrittenen ÖTTV-Präsidenten Wolfgang Gotschke bzw. ÖTTV-Sportdirektor Stefan Fegerl ablösen. Gegen das Duo waren im Vorjahr Vorwürfe hinsichtlich psychischer Gewalt und Vernachlässigung von Spielern und Betreuern publik geworden. Beide hatten das kategorisch zurückgewiesen. Nichtsdestotrotz hatte der Konflikt zu massiven Bruchlinien im Verband geführt. Ob Gotschke/Fegerl bei der Wahl durch die Generalversammlung am 30. März mit einer eigenen Liste antreten, ist noch unklar.
Der Salzburger Verband habe nun die Liste mit Darabos gemeinsam mit Liu Jia sowie bereits amtierenden Funktionären wie Generalsekretär Mathias Neuwirth oder Finanzchef Conrad Miller eingebracht, “um diese Unstimmigkeiten nach Möglichkeit bald zu beenden mit einer neuen Führung. Ich nehme an, dass der jetzige Vorstand auch einen Wahlvorschlag einbringen wird”, erklärte der Salzburger Verbandspräsident Walter Windischbauer im APA-Gespräch.
Darabos liegt der Sport “sehr am Herzen”
“Ich stelle mich gerne zur Verfügung, weil mir der Sport und insbesondere der Tischtennissport seit meiner Jugendzeit sehr am Herzen liegt”, erklärte Darabos in einer Aussendung. “Die Auseinandersetzungen der vergangenen Monate sollten so rasch als möglich überwunden werden.” Liu “Susi” Jia möchte ihre Erfahrung an den Nachwuchs weitergeben. “Ich weiß, dass wir unter den Kindern und Jugendlichen zahlreiche Talente haben, die den Weg ganz an die Spitze schaffen können.”
Der Salzburger Vorschlag stößt jedenfalls bei den Spielervertretern auf Zustimmung. “Das ist, glaube ich, genug Kompetenz, die da aufgestellt wurde, um eine Alternative zu haben und den ÖTTV in ruhigeres Fahrwasser zu bringen sowie einen respektvollen Umgang und ein Miteinander zu schaffen”, erklärte Athletensprecher Daniel Habesohn auf Anfrage. “Norbert Darabos kennt sich in der Politik, Wirtschaft und im Sport sehr gut aus und ist sehr Tischtennis-affin. Und die ‘Susi’ kennt sowieso jeder, die ist eine sehr gute Nominierung”, meinte der Sportler.