Österreich lockt internationale Firmen an
Die österreichische Bundesregierung gelingt es gemeinsam mit der Austrian Business Agency, internationale Unternehmen zu einer Ansiedlung in Österreich zu bewegen. Mit “InvestInAustria” findet nach einer Pandemie-bedingten Pause am Mittwoch im Schloss Schönbrunn ein entsprechender Standortkongress statt, zu dem die Bundesregierung mit der Austria Business Agency (ABA) ausgewählte Firmenchefs internationaler Unternehmen eingeladen hat.
Erwartet werden 250 Top-Manager von Unternehmen wie Hornbach, Microsoft und Infineon, davon 150 Vorstandsvorsitzende, wie Wirtschaftsminister Martin Kocher und ABA-Geschäftsführer René Tritscher im Rahmen einer Pressekonferenz erklärten.
Neben Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) werden bei der Veranstaltung unter anderem auch Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP), Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP), Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Wissenschaftsminister Martin Polaschek (ÖVP) den geladenen Gästen für Gespräche zur Verfügung stehen, geht aus dem Programm des Standortkongresses hervor.
“Um Wohlstand und Beschäftigung in Österreich und Europa langfristig zu erhalten und zu stärken, müssen wir unsere Wettbewerbsfähigkeit konsequent verbessern”, begründete Kocher die Anstrengungen. “Mit der kontinuierlichen Forcierung einer aktiven Standort- und Ansiedlungspolitik für Unternehmen und qualifizierte Fachkräfte sowie umfangreiche Förderprogramme wirbt die ABA erfolgreich für unseren Standort”, so der Minister.
Die Bemühungen der ABA tragen durchaus Früchte, wie Tritscher erklärte. Demnach gab es im Vorjahr 358 Betriebsansiedlungen bzw. -erweiterungen. Rund 491 Mio. Euro flossen an Investitionen. Etwa 21 Prozent dieser Unternehmen waren Start-ups. Insgesamt entfielen 120 Ansiedlungen und Betriebserweiterungen auf deutsche Unternehmen, 31 auf italienische und 21 auf Schweizer Unternehmen. Die USA nehmen mit 17 Ansiedlungen den vierten Platz ein. Von den Branchen her entfielen 80 Unternehmen auf IT, Telekom und Software. Weitere 55 Firmen bieten wirtschaftsnahe Dienstleistungen an und 33 sind dem Großhandel zuzurechnen.
Insgesamt entstanden dadurch 2.893 Arbeitsplätze. Weiters gab es 1.642 Beratungen im Rahmen von Rot-Weiß-Rot-Karten sowie 23.729 Bewerbungen über die ABA-Jobplattform. Die meisten Fachkräfte kamen 2022 – wie in den Jahren zuvor – aus Deutschland. An zweiter Stelle sind Fachkräfte aus Südost-Europa zu nennen. Aber bereits an dritter Stelle sind neue Mitarbeiter aus Großbritannien anzuführen, ergänzte Tritscher. Vor allem bei den hoch qualifizierten Fachkräften, die oft zwischen mehreren Angeboten wählen können, punkte Österreich mit der hohen Lebensqualität, sagte der ABA-Geschäftsführer.
Weiters gelang es der ABA im Vorjahr, drei internationale Spielfilm- und TV-Produktionen nach Österreich zu holen, die hierzulande 6,84 Mio. Euro ausgegeben haben. “Aber wir haben bereits 17 neue Projekte in der Pipeline”, führte Tritscher aus.
Die Leistungen der ABA werden von der Industriellenvereinigung (IV) durchaus gewürdigt: “Die Jahresbilanz 2022 kann sich sehen lassen, nun gilt es jedoch die vorhandenen Potenziale noch weiter zu stärken und neue Zielmärkte zu erschließen”, so IV-Generalsekretär Christoph Neumayer in einer Aussendung, denn auch in den Bemühungen um die besten Köpfe aus dem Ausland steht Österreich im internationalen Wettbewerb. So geben bereits drei von zehn Unternehmen in der EU an, dass sie in ihrer Produktion durch Personalmangel beeinträchtigt sind. In Österreich leiden seit Jahren sogar 3 von 4 Industrie-Leitbetrieben unter Personalengpässen in IT, Technik und Produktion, sowie Forschung und Entwicklung”, ergänzte der Generalsekretär, “Allein um die Zukunftspotenziale der Schlüsseltechnologien in Österreich vollständig nutzen zu können, werden wir in wenigen Jahren zusätzliche 58.000 MINT-Spezialistinnen und Spezialisten brauchen. Das kann nur gelingen, wenn wir konsequent auf Ausbildung und Zuwanderung setzen.”