Salzburgs Meisterfeier nach Pleite und LASK-Sieg verschoben

Ticker / 28.04.2019 • 19:29 Uhr

Vorerst abgeblasen ist die Meisterfeier von Titelverteidiger Salzburg. Weil die “Bullen” am Sonntag beim WAC eine 1:2-Niederlage kassierten und der LASK danach bei Sturm Graz 3:2 siegte, kann sich die Elf von Trainer Marco Rose vier Runden vor Schluss bei neun Punkten Vorsprung auf die Linzer ihrer Sache noch nicht ganz sicher sein.

Spätestens mit einem Sieg bei der Wiener Austria am kommenden Sonntag (17.00 Uhr) ist Salzburg der sechste Titel in Folge aber nicht mehr zu nehmen. Der LASK, der bereits um 14.30 Uhr den WAC empfängt, muss zumindest einen Punkt holen, um beim Anpfiff in Wien noch eine Chance zu haben. Vorerst gilt die Konzentration Salzburgs aber dem Cupfinale, in dem am Mittwoch (16.30 Uhr) in Klagenfurt Rapid wartet.

Wolfsberg schraubte sich am Sonntag mit einer starken Leistung und dank der Treffer von Kevin Friesenbichler (35.) und Marcel Ritzmaier (72.) auf Platz drei vor. Salzburg kassierte drei Tage vor dem Cupfinale gegen Rapid trotz des Ausgleichs von Fredrik Gulbrandsen (67.) zum erst zweiten Mal in der laufenden Ligasaison eine Niederlage.

Von Salzburg ging an diesem Nachmittag von Beginn an relativ wenig Gefahr aus. Der herauseilende Alexander Kofler musste in der 6. Minute gegen Patson Daka klären, hatte ansonsten vor der Pause aber nur wenig zu tun. Denn die Hausherren fanden immer besser ins Spiel, deuteten ihre Gefahr mit schnellen Aktionen mehrmals an und kamen durch einen Köpfler Mario Leitgebs zur ersten Topchance (31.). Wenig später war es dann soweit: Nach einem weiten Pass Mario Sollbauers kam der Ball über Michael Liendl und Sekou Koita zu Friesenbichler, der gefühlvoll zu seinem ersten Tor im WAC-Dress einschoss.

Noch vor der Pause hätten Leitgeb, dessen Schuss nur knapp über die Latte strich (37.) und Friesenbichler, der solo an Stankovic scheiterte (39.), verdientermaßen nachlegen können, es blieb vorerst aber bei der 1:0-Führung. Die Hausherren setzten nach Wiederbeginn nahtlos fort, hatten aber schlicht kein Glück im Abschluss. Die entfesselnd aufspielende Salzburg-Leihgabe Koita konnte nach herrlichem Solodribbling und Doppelpass erst Stankovic nicht knacken (54.), dann segelte ein abgefälschter Leitgeb-Schuss über das Tor (55.). Schließlich prallte Christopher Wernitznigs Weitschuss von der Latte zurück (56.).

Dass auch Koita seinen Weitschuss (Stankovic hielt, 65.) nicht im Tor unterbrachte, sollte sich kurz danach rächen. Salzburg, das spätestens mit der doppelten Einwechslung von Gulbrandsen und Schlager die Schlagzahl sowohl defensiv als auch offensiv erhöht hatte, kam nach schnellem Konter durch den Norweger zum Ausgleich und schien die Wende geschafft zu haben. Doch der WAC schlug kurz darauf durch Ritzmaier zurück: Nach einem Freistoß klärte Salzburgs Defensive unzureichend, der ehemalige Niederlande-Legionär schoss von der Strafraumgrenze zum 2:1 ein. Auch für Ritzmaier war es das erste Tor für die Kärntner.

Salzburg bemühte sich in der letzten Viertelstunde durchaus um den Ausgleich, hatte außer einem Lattenschuss von Gulbrandsen (76.) aber keine ernstzunehmende Möglichkeit mehr.

Der LASK tauchte nach fünf Pflichtspielen ohne Sieg mit einer dominanten Vorstellung aus seiner Minikrise und hielt zumindest den WAC mit weiter sechs Punkten Vorsprung auf Distanz. Die drittplatzierten Kärntner (25 Zähler) haben aktuell recht gute Karten im Kampf um einen Europacupplatz, liegen je vier Punkte vor Sturm, der Austria und St. Pölten.

Die Linzer Athletiker drehten mit einem Doppelschlag durch Peter Michorl nach schwerem Patzer von Sturm-Torhüter Jörg Siebenhandl (64.) und Thomas Goiginger (68.) die Partie. Philipp Wiesinger hatte die Oberösterreicher vor 9.200 Zuschauern vorangebracht (22.), dank perfekter Effizienz in der ersten Halbzeit war Sturm aber mit einer Führung in die Pause gegangen. Stefan Hierländer erzielte mit einem herrlichen Weitschuss den Ausgleich (30.), Markus Pink sorgte für das 2:1 (45.).

Die Wiener Austria stoppte mit einem Last-Minute-Sieg den Abwärtstrend zumindest vorübergehend. Die Violetten feierten mit dem 2:1 in St. Pölten den ersten Sieg in der Meistergruppe. Die Austria löste damit die Niederösterreicher auf Rang fünf ab und meldete sich im Kampf um einen Europacup-Platz zurück.

In seinem siebenten Spiel als Austria-Trainer durfte sich Robert Ibertsberger dank eines Treffers von Alon Turgeman in der 94. Minute erstmals über einen Sieg freuen. Der von einer Gelbsperre zurückgekehrte Kapitän Alexander Grünwald hatte davor in der 55. Minute die Führung der Heimischen durch einen Handelfmeter von Rene Gartler (28.) ausgeglichen.