Sanktionen­ ­nützen ­niemandem

Leserbriefe / 23.03.2014 • 19:05 Uhr

Zu „EU besiegelt Pakt mit der Ukraine“, VN 22./23. 3. 2014:

Mit Wirtschaftssanktionen, die beide Seiten nur schädigen, wird man die Russlandkrise nicht lösen, und das Abkommen mit der Ukraine ist für die verhärtete Situation auch nicht förderlich. Die Herrschaften sollten nicht über weitere Sanktionen, sondern über die zukünftige Finanzierung der bankrotten Ukraine nachdenken. Der Geldbedarf wird Griechenland ein Vielfaches übertreffen. Die EU lässt sich scheinbar von der USA, die rohstoff- und wirtschaftsunabhängig von Russland ist, immer weiter in die Russlandkrise treiben. Wenn man mit Putin den zukünftigen Status der ­Ukraine verhandelt hätte, müsste man jetzt nicht bei der Übernahme Krims machtlos zusehen. Die Vorgangsweise von Putin findet man in der Vergangenheit, die Russen haben ihre 20 Millionen Toten, die von den Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg verursacht wurden, nicht vergessen. Ihre Veteranen werden noch immer wie Heilige verehrt, das habe ich neun Jahre in Russland bewundert. So lange Rechtsradikale in der ukrainischen Regierung sind, wird Putin nicht einlenken. Aus russischer Sicht mussten auf der Krim ihre Landsleude von den rechtsradikalen Kräften der Ukraine geschützt werden. Um weitere Eskalationen zu vermeiden, wäre es besser, ein eindeutiges Signal für eine Verhandlungsbasis zu senden, z. B. kein Geld an die Ukraine, so lange die Rechtsradikale Swoboda in der Regierung ist.

Alfred Fuchs,
Forachstraße 81a, Dornbirn