Sonja Hammerschmid leitet künftig Bundestheater-Holding

Die ehemalige SPÖ-Bildungsministerin wird die Holding ab 1. April 2026 für fünf Jahre leiten.
Wien Die Oberösterreicherin Sonja Hammerschmid (57) ist studierte Molekularbiologin, kam über Forschung und Forschungsmanagement 2010 an die Spitze der Veterinärmedizinischen Universität Wien und wurde als erste Frau auch Chefin der Universitätenkonferenz (uniko). 2016 wechselte sie vom Rektorat der Vetmed als Bildungsministerin in die von SP-Kanzler Christian Kern geführte Bundesregierung, wo sie bis Mitte Dezember 2017 blieb und danach Nationalratsabgeordnete und SP-Bildungssprecherin war. 2021 schied Hammerschmid aus der Politik aus und zog in den Aufsichtsrat des österreichischen Mautsystemanbieters Kapsch TrafficCom ein. Im Kulturbereich hatte bzw. hat sie Funktionen unter anderem im Aufsichtsrat der Kunsthalle Wien, im Vorstand des Leopold Museums und im Kuratorium des Naturhistorischen Museums inne. Für die Rektorate der Universität Salzburg und der Kunstuniversität Linz hatte sie sich vergeblich beworben.
Bei der Ausschreibung der Geschäftsführung der Bundestheater-Holding wurde “eine ziel- und lösungsorientierte Persönlichkeit mit mehrjähriger Managementerfahrung in der Führung und Steuerung einer Organisation vergleichbarer Komplexität, vorzugsweise im Kultur-, Theater- bzw. Medienbereich”, gesucht. Erwartet wurden zudem ein abgeschlossenes Universitätsstudium oder eine vergleichbare Berufserfahrung, Erfahrungen mit der nationalen und internationalen Theater- und Musiktheaterszene sowie mit “Controlling und damit verbundenen Steuerungsprozessen sowie mit Unternehmensentwicklungs- und Changemanagement-Prozessen”.
Die Bundestheater-Holding ist die Muttergesellschaft von Burgtheater, Staatsoper, Volksoper und der Art for Art Theaterservice GmbH. Konzernweit sind rund 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beschäftigt, die jährlichen Kartenerlöse betragen über 60 Mio. Euro. Christian Kircher (61), dessen Vertrag Ende März 2026 ausläuft und der auf eine neuerliche Bewerbung verzichtet hatte, hatte jüngst die steigenden Personalkosten als größte Herausforderung der Bundestheater genannt. Er sehe nach zwei Amtsperioden die Zeit für einen Generationenwechsel gekommen und hoffe künftig auf eine gesetzlich fixierte Indexierung der Basisabgeltung der Häuser, um die steigenden Personalkosten zu decken. Die Basisabgeltung beträgt heuer 203,8 Mio. Euro.