
FC Lustenau düpierte die Rothosen
RLW-Aufsteiger demoliert den FC Dornbirn beim VOL.at-Livespiel auf der Birkenwiese mit 4:0.
Dornbirn Derby-Time auf der Birkenwiese, FC Dornbirn gegen FC Lustenau – und mit der Verabschiedung von Eric Orie, der in seiner Laufbahn bei beiden Manschaften wichtige Aufgaben übernommen hatte, bekam das Ländle-Duell schon vor dem Anpfiff einen besonderen Rahmen. Bei bestem Fußballwetter und mit lautstarker Unterstützung von beiden Seiten war alles angerichtet für einen Abend, der für Aufmerksamkeit sorgen sollte. Nicht nur auf den Rängen herrschte vorerst eine freundschaftliche Stimmung, ähnlich ging es auch auf dem Platz zur Sache. Zwar wurde um jeden Ball gekämpft, doch blieb das Spiel, zumindest in Halbzeit eins fair.
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“Unser Plan ist aufgegangen. Gut stehen und selbst mit Selbstvertrauen agieren
Philipp Hagspiel
Trainer FC Lustenau

Ruhe vor dem Sturm
Abtasten lautete anfangs die Devise. Doch nach 13 Spielminuten nutzten die Gäste ihre erste Chance des Spiels: In einer „Ping-Pong“-Szene im Strafraum landete der Ball bei Simon Grabherr, der lässig zum 0:1 einschob.
Nach dem Treffer zeigten sich die Dornbirner zwar bemüht, kamen aber nicht richtig in Fahrt. Viele einfache Fehler prägten das Aufbauspiel, während Lustenau defensiv sicher stand. Wenn es dann doch einmal einen Schuss gab, war es Gäste-Keeper Küng, der den Ball stoppte – wie in der 29. Minute, als er nach einer starken Kombination und dem Abschluss von Dornbirns Topstürmer Herbaly glänzend parierte.

Emotionen auf und nebem Platz
Richtig Fahrt nahm die Partie erst in der zweiten Halbzeit auf. Zunächst blieb ein hartes Tackling an Dornbirns Neuzugang Wiessmeier ungeahndet, im Gegenzug forderten die Lustenauer nach einem Foul an Grabherr vergeblich Elfmeter – Schiedsrichterin Iskin ließ jedoch in beiden Szenen weiterspielen. Das Spiel wurde nun deutlich hitziger, die Emotionen nahmen auf und neben dem Rasen spürbar zu.

Nach gut einer Stunde kochten die Emotionen endgültig hoch: Lustenaus Trainer Hagspiel sah Rot, nachdem er eine Wasserflasche aufs Feld befördert hatte. Nur Minuten später gab es auch auf der Gegenseite einen Platzverweis, Makovec musste nach einem harten Einsteigen mit Gelb-Rot vom Feld.
Daraufhin hatten die nun geschwächten Hausherren eine große Chance: Noah Küng wehrte stark den Kopfball von Dornbirns Pervan aus kürzester Distanz ab (67.). Doch während der Gastgeber ihre Möglichkeiten liegen ließen, nutzte Lustenau die Fehler des Gegners eiskalt.

In der 75. Minute sorgte Kalkan für das Highlight des Abends: Aus rund 40 Metern fasste er sich nach einem Fehlpass ein Herz und traf sehenswert zum 0:2. Die Hoffnung der Dornbirner schwand nun zusehends. 8 Minuten später war es erneut die Lustenauer Nummer 7, die nach einem Konter alleine vor dem Tor auftauchte, den Keeper umkurvte und locker einnetze.
Kurz vor dem Abpfiff setzten die Gäste schließlich den Schlusspunkt: Der gerade eingewechselte Julius Wörndl, ein junges Eigengewächs, krönte seinen Kurzeinsatz mit dem 0:4 nach einem weiteren schnellen Umschaltspiel.

Harte Zeiten für Rothosen
Für den FC Dornbirn ist die Niederlage eine sehr bittere – nach nun zwei hohen Pleiten in Folge und einem schwierigen Programm stehen harte Zeiten bevor. Das Match selbst wurde laut Dornbrin Co-Trainer Gerdi durch die Standhaftigkeits des Kontrahentens entschieden.
„Wir hatten Schwierigkeiten gleich zu Beginn, der Gegner machte es hinten gut und war konsequent. Das 0:2 und die Rote Karte in Halbzeit zwei verschlimmerten die Situation nur noch.“. Auf der anderen Seite der Medaille bejubelte Trainer Hagspiel einen verdienten Sieg: „Unser Plan ist aufgegangen, wir standen gut, ließen nichts zu und spielten einen guten Offensivfußball mit viel Selbstvertrauen. Es war eine unfassbare Mannschaftsleistung, ich bin unglaublich stolz auf die Jungs. Wir hatten in den letzten Wochen eine super Lernkurve.“
Mit drei Pflichtspielsiegen im Rücken kann der FC Lustenau nun mit vollem Selbstvertrauen in die neue Woche starten, in der sie daheim gegen Pinzgau antreten dürfen.