Leserbrief: Klare Worte aus dem Vatikan

Die Bischöfe Afrikas, Lateinamerikas und Asiens haben Papst Leo das Dokument “Ein Appell für Klimagerechtigkeit und das gemeinsame Haus: Ökologische Umkehr, Transformation und Widerstand gegen falsche Lösungen” überreicht. Es ist eine Analyse und auch ein politischer sowie spiritueller Appell. Der Ruf nach Klimagerechtigkeit ist verbunden mit deutlicher Kritik an geopolitischen Interessen im Zusammenhang mit strategischen Rohstoffen. “Afrika ist kein armer Kontinent, sondern ein ausgeplünderter Kontinent”, kritisierte Kardinal Ambongo Besungu, Erzbischof von Kinshasa. “Es besteht dringender Handlungsbedarf, um unumkehrbare Auswirkungen auf das Klima und die natürlichen Systeme zu vermeiden.” Deshalb fordere er eine Wirtschaft, die nicht auf den Opfern der afrikanischen Völker beruhe, um andere zu bereichern. “Wie können wir akzeptieren, dass im Namen der ‚Energiewende‘ ganze Gemeinschaften auf der Suche nach Lithium, Kobalt oder Nickel ausgelöscht werden? Wie können wir dulden, dass die Kohlenstoffmärkte unsere Wälder in Finanzanlagen verwandeln, während unsere Gemeinschaften ohne Trinkwasser bleiben? Der Wettlauf um strategische Mineralien in Afrika ist heute die Ursache für die Ausbreitung bewaffneter Gruppen.” Ambongo fordert: “Keine Entscheidungen mehr, die getroffen werden, ohne auf diejenigen zu hören, die an der Front des Klimakollapses leben.” Worte aus dem Vatikan (Vaticannews, 1. Juli 2025), die wegen ihrer Klarheit Hoffnung geben.

Hubert Feurstein, Zwischenwasser