Wende beim Projekt Wildtierstation: “Es grenzt an ein Wunder”

Dem Verein drohte das Aus: Mithilfe privater Spender kann die Wildtierstation nun doch gebaut werden.
Dornbirn, Göfis Nach der Förderabsage durch das Land Vorarlberg schien das Projekt “Wildtierstation” eigentlich gescheitert. Auch der Verein selbst, der sich seit 2005 ehrenamtlich um verletzte und verwaiste Wildtiere kümmert, stand auf der Kippe. Nun lässt Wildtierhilfe-Obfrau Katharina Feurstein mit positiven Nachrichten aufhorchen. “Vorarlberg bekommt nun doch seine erste offizielle Wildtierstation – privat initiiert und geführt. Dass dieses Projekt trotz massiver Rückschläge verwirklicht werden kann, grenzt an ein kleines Wunder”, erzählt Feurstein im Gespräch mit den VN.

Ursprünglich hatte die Landesregierung für das Projekt eine jährliche Förderung in Höhe von 200.000 Euro zugesichert, doch diese wurde um 75 Prozent gekürzt. “Das war ein Schock. Es hat uns den Boden unter den Füßen weggezogen”, erinnert sich die diplomierte Tierpflegerin. Trotzdem war für das Team Aufgeben keine Option. “Die Welle der Solidarität aus der Bevölkerung war überwältigend: Nicht nur die vielen Leserbriefe, auch jede Menge private E-Mails und WhatsApp-Nachrichten erreichten den Verein. Die Menschen haben uns deutlich gezeigt, dass sie hinter unserem Projekt stehen.” Auch die Tierärztekammer startete eine Unterschriftenaktion.

Dass das Projekt nun doch realisiert werden kann, wurde laut Katharina Feurstein durch die Unterstützung von Liechtensteiner Stiftungen möglich, darunter die Hilti Family Foundation und die Tritan Foundation. Die Baukosten in der Höhe von 900.000 Euro seien gesichert, informiert Feurstein. Das Land Vorarlberg unterstützt den laufenden Betrieb mit 50.000 jährlich.
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Der Start des Projekts ist damit gesichert. Das Konzept und der Standort am Tierheim in Dornbirn bleiben erhalten. Die Wildtierstation soll laut Katharina Feurstein Platz für etwa 800 bis 1000 Tiere jährlich bieten und aus einem Hauptgebäude mit Erstaufnahmeraum für Jungtiere, Vogelvolieren, Quarantäneraum und Futterküche bestehen. “Es soll ein Tierschutzkompetenzzentrum werden, wo man sich nicht nur Haustieren, sondern auch Wildtieren annimmt”, erklärt die Göfnerin. Im Oktober ist der erste Spatenstich für die neue Wildtierstation geplant. Die Eröffnung und Inbetriebnahme soll im Frühjahr 2026 erfolgen. “Geplant ist eine professionelle Einrichtung, die verletzten oder verwaisten Wildtieren aus ganz Vorarlberg eine Pflege ermöglicht – in fachgerechten, modernst eingerichteten Räumlichkeiten”, erklärt Feurstein.

Trotz des Erfolgs bleibt der Verein auf Unterstützung angewiesen. “Für den Bau benötigen wir weiterhin Sachspenden von Firmen sowie handwerkliche Hilfe”, informiert Feurstein. Auch laufende Kosten müssen langfristig gedeckt werden. “Wir freuen uns sehr und sind unglaublich erleichtert, dass wir das Projekt nun endlich umsetzen können. Wir hätten alle nicht mehr daran geglaubt.”