Leserbrief: Dinner für Spitzenbeamte

Zum VN-Bericht “Gemeinden müssen sparen”, VN vom 4.10.2025:
Am vergangenen Donnerstag lud die Gemeinde Ludesch zur Firstfeier der neuen Volksschule. Für die Geladenen inklusive der zahlreichen Arbeiter gab es Salat, Flaschengetränke, Brot und Reis mit Huhn bzw. Gemüse. Serviert vom örtlichen Gasthaus, stilgerecht vertilgt auf Bierbänken. Allen hat’s geschmeckt, eine würdige und schöne Veranstaltung, die auch dem Gebot der Sparsamkeit der öffentlichen Haushalte Rechnung trug. Richtig gemacht. Ganz anders beim Wahlvolk kommt die Dienstreise von 5 Spitzenbeamten für ein Medientraining nach Wien an. Nicht so sehr die 15.000 Euro für diese wichtige Fortbildung stehen für mich in der Kritik. Denn die Vorbereitung für ein Krisenszenario (Hochwasser, Erdrutsche …) muss geübt sein. Nur Politiker können es sich leisten, auf Fragen Antworten zu geben, die nur Worthülsen sind. Bezirkshauptleute nicht, denn die stehen dann im Katastrophenfall in der Verantwortung. Was eher Otto Normalbürger sauer aufstößt, sind die Zusatzkosten. Nur 1 Teilnehmer reiste mit dem Railjet – 4 nahmen den Flieger. Und zum Abendessen im angesagten Wiener Restaurant “Chez Bernard” gab es Blanquette de fruits de mer (Meeresfrüchte) für 33 Euro, ein Wiener Schnitzel um 29 Euro und ein Coq au Vin (Hühnchen in Rotweinsauce) um 25 Euro. Sacherwürstel und ein Getränk im Railjet hätte Finanzminister Marterbauer eher geschmeckt.
Christoph Schneider, Ludesch