Leserbrief: Legaler und illegaler Postenschacher

Aufgrund der Verantwortungsübernahme durch den ÖVP-Klubobmann August Wöginger bezüglich einer Intervention für einen Parteifreund ist eine Diskussion über eine Diversion und damit verbundene Straffreiheit entstanden. Es ist schon eigenartig, dass nach Nationalratswahlen und farblichen Veränderungen in den Ministerien in staatsnahen Unternehmen plötzlich Aufsichtsräte abberufen und durch farbgetreue Personen durch den jeweiligen Minister neu besetzt werden. Wo ist da der Unterschied? Sind diese Personen fachlich besser geeignet oder zählt da doch nur in erster Linie die Parteinähe? Auf der einen Seite wird es als Korruption bewertet und zieht Gerichtsverfahren nach sich, und auf der anderen Seite ist es völlig legal. Da kräht kein Hahn danach, und ich frage mich: Gibt es illegale und legale Korruption? Wenn in der Privatwirtschaft bei Besetzung von Führungspositionen Referenzen, z. B. über charakterliche Eigenschaften eines Stellenbewerbers, eingeholt werden, ist dann derjenige, der eine Empfehlung für den Kandidaten abgibt, auch korrupt?
Mag. Kurt Riedmann, Lustenau