Wirtschaftsforum: “Weltmeister im Geldausgeben, Schlusslicht beim Wachstum”

HEUTE • 13:27 Uhr
42. Vorarlberger Wirtschaftsforum 2025, Festspielhaus Bregenz
Agenda Austria-Direktor Franz Schellhorn zeigt beim Vorarlberger Wirtschaftsforum schonungslos auf, wieso Österreich in der Krise steckt.

Ökonom Franz Schellhorn, Direktor des Thinktanks Agenda Austria, analysiert beim Vorarlberger Wirtschaftsforum die Situation Österreichs und nennt die Gründe für die Krise im Land.

Bregenz Franz Schellhorn ist in der österreichischen Politik nicht sehr beliebt – umso mehr aber schätzen zahlreiche Menschen aus der Wirtschaft, aber auch Ökonomen, seine messerscharfen Analysen – das zeigte sich auch heute wieder beim 42. Vorarlberger Wirtschaftsforum. Der Direktor und Gründer des Thinktanks Agenda Austria bringt die aktuelle Situation in Österreich auf den Punkt: “Weltmeister im Geldausgeben, Schlusslicht beim Wachstum”. Und er kann das in seiner Keynote auch mit Zahlen und Fakten untermauern.

Schellhorn fordert einen mutigen politischen Kurswechsel. Österreich müsse sich von kurzfristiger Ausgabenpolitik lösen und wieder auf Wachstum, Leistung und Eigenverantwortung setzen, fasst er zusammen, wie der Wirtschaftsstandort Österreich wieder in die Spur kommen könne: Nur durch eine Kombination aus konsequenter Haushaltsdisziplin, Reformen am Arbeitsmarkt und einer effizienten Verwaltung könne das Land seine wirtschaftliche Stärke zurückgewinnen.

“Mit öffentlichen Ausgaben von rund 57 Prozent der Wirtschaftsleistung zählt Österreich zu den Spitzenreitern in Europa, während gleichzeitig eines der höchsten Defizite verzeichnet wird”, berichtet Schellhorn beim Wirtschaftsforum und analysiert: “Diese Entwicklung hat die industrielle Basis geschwächt, da der Staatssektor inzwischen einen größeren Anteil am Bruttoinlandsprodukt hat als die Industrie.” Für die Politik bestehe die Herausforderung jetzt darin, ein neues Gleichgewicht zwischen Sozialstaat und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit zu finden. Und das rasch.

Schellhorn sprach sich bei seinem Auftritt im Festspielhaus am Donnerstag für eine konsequente Ausgabenbremse und eine Rückkehr zu haushaltspolitischer Disziplin aus. Ein zentrales Reformziel ist für ihn die Reduktion von Subventionen, die derzeit rund 40 Milliarden Euro betragen.