Leserbrief: Kurz, Wöginger, Mahrer, Wallner

Gehören Sie auch zu dieser Gruppe? Ich meine, haben Sie weiterhin ein ungestörtes Vertrauensverhältnis zu ihnen? Haben Sie sich nie von ihnen extrem verschaukelt gefühlt, ganz anders, als sie es sich gewünscht hätten? Haben Sie auch ein erstes Mal als Vorarlbergerin aufgehorcht, als erstmals von einer Patientenmilliarde gesprochen wurde und unser Landeshauptmann rein gar nichts gegen diese Reform einzuwenden wusste, obwohl wir dezentral mit unseren Sozialleistungen im Land viel besser gefahren waren? Kommt Ihnen nicht die jetzige Reform des Gesundheitswesens in Vorarlberg ganz ähnlich vor wie die Patientenmilliarde damals, als ein ziemlich reiner Schmäh, ein Gag, wie es die freiheitliche Sozialministerin dann später sehr offenherzig zugab? Apropos freiheitliche Regierungsmitglieder: Hatten sie nicht vor den Landtagswahlen eine Zentralisierung der Landesspitäler in der Steiermark brüsk abgewiesen und sich so erstmals den Landeshauptmannsessel gesichert? Und hier tragen sie alle Zentralisierungsmaßnahmen der dominanten Regierungspartei brav, ohne Mucks, mit? Kenner sagen voraus, dass sich so alles zur Zweiklassen-Medizin von Anfang an entwickeln wird, zwangsläufig, ohne dass diese Regierung dagegen etwas unternehmen wird: Neue, “private” Geburtsstationen im Raum Bludenz und Dornbirn: Denn, wer von den Reicheren fährt denn so gerne länger zu einer Entbindungsstation? Die Ärmeren schon! Lassen wir uns also gerne von den Herren weiter verschaukeln?
Andreas Postner,Rankweil