2500 Figuren, sechs Meter Höhe und ganz bewusst “schräg”: Wo einer der meistbehängten Christbäume Vorarlbergs steht
Er steht nicht draußen, sondern mitten in einem architektonischen Wahrzeichen – und ist alles andere als gewöhnlich. In Dornbirn zieht ein Christbaum alle Blicke auf sich.
Dornbirn Die Stadt Dornbirn ist jetzt zur Weihnachtszeit um eine besondere Attraktion reicher, und sie befindet sich im Inneren eines architektonischen Wahrzeichens. Im Zumthor-Pavillon, dem markanten Schauraum von Wohlgenannt Raum & Textil, zieht derzeit ein Christbaum die Blicke auf sich, der selbst in der Adventzeit aus der Reihe tanzt.
Drei Tage Arbeit
Rund 2500 Figuren, Kugeln und Objekte schmücken die knapp sechs Meter hohe Tanne, die seit der ersten Dezemberwoche im Geschäft von Judith Folie-Wohlgenannt in voller Pracht steht. Es dürfte sich wohl um einen der meistbehängten Christbäume Vorarlbergs handeln.
Geschmückt wurde der Baum von einem pensionierten, ehemaligen Mitarbeiter, der seit vielen Jahren leidenschaftlicher Christbaumschmucksammler ist. In seinem eigenen Haus dekoriert er jedes Jahr mehrere Bäume zu unterschiedlichen Themen. “Wir haben ihn jahrelang besucht und seine Bäume bewundert. Nun, endlich in der Pension angekommen, konnten wir ihn überzeugen, seinen Schmuck auszupacken und bei uns zu präsentieren”, erzählt Folie-Wohlgenannt.
Drei Tage dauerte es, bis der Baum fertig geschmückt war. Jede Kugel wurde einzeln aus der Schachtel genommen, in Servietten verpackt, thematisch sortiert – darunter auch traditioneller Schmuck wie alte Kerzenständer und silbernes Lametta. Ein Gerüst und mehrere Leitern waren nötig. Die knapp sechs Meter hohe Tanne wurde im Christbaumwald des Tannenhofs Wohlgenannt in Dornbirn ausgewählt.
“Ganz bewusst aus der Norm”
“Der Baum ist besonders, schräg, ausgeflippt – nicht alltäglich und ganz bewusst aus der Norm. Genau so, wie wir mit unserem Geschäft”, sagt die Unternehmerin, die das Traditionshaus seit 2019 in dritter Generation führt. Wohlgenannt Raum & Textil besteht seit mehr als 60 Jahren und ist heute im Zumthor-Pavillon untergebracht – einem ehemaligen EXPO-Objekt aus Hannover, dessen Kernbau vom bekannten Schweizer Architekten Peter Zumthor stammt und der von Wolfgang Ritsch architektonisch gefasst wurde.
Die bunte Vielfalt aus Figuren, Tieren, Kugeln und religiösen Motiven stehe für Offenheit und Vielfalt. “Vielfach sind die Bäume in den Haushalten strenger nach Themen oder Farben sortiert. Hier gibt es eine bunte Vielfalt – einfach so, wie wir Menschen und die Gesellschaft sind”, sagt Folie-Wohlgenannt. Und genau das verzaubert derzeit viele, die hier vorbeischauen.