Arlberg und Corona: “Wir machen uns sehr wohl Sorgen”

Politik / 02.03.2020 • 22:30 Uhr
Arlberg und Corona: "Wir machen uns sehr wohl Sorgen"
Erkundungsflug mit dem Bundesheer zur Schneelage und Lawinensituation in Vorarlberg.

Coronavirus lässt auch eine ganze Reihe von Hoteliers in Zürs und Lech nicht kalt.

Lech, Zürs Vor allem im Bereich der Luxusherbergen im Wintersporteldorado Lech, Zürs und Zug wird die globale Ausbreitung des Virus mit Argusaugen verfolgt. Gerade in diesen Häusern steigt die internationale und gut betuchte Gästeschar gerne ab. In der Region werden elf Hotels mit 5 Sternen und sechzehn mit 4 Sternen betrieben.

Hinzu kommen noch noble Chalets, die für Skiurlaube angeboten werden. Seit sich Meldungen häufen, dass das Virus quasi Tag für Tag näher an die Grenzen Vorarlbergs heranrückt und manche Weltkonzerne ihren Managern in den Führungsetagen gar ganz grundsätzlich von Flügen abraten, ist das Ganze freilich auch am Arlberg Thema.

Buchungsstornos vorerst „nur vereinzelt“

Es sei bereits vereinzelt zu Buchungsstornos gekommen, bedauert Ludwig Muxel als Bürgermeister. „Die Entwicklung als solche bereitet uns sehr wohl Sorgen. Wir hoffen aber, dass wir diese Zeit relativ gut überstehen können“, betont Muxel im Gespräch mit den VN.

„Momentan läuft diese Saison grundsätzlich sehr gut. Bei den Buchungen aus den USA und Asien verspüren wir allerdings schon eine gewisse Zurückhaltung“, erklärt Tourismusdirektor Hermann Fercher. Andererseits komme es wiederum zu Anfragen und Buchungen aus Südtirol, wo das Virus bereits angekommen ist, berichtet Fercher („Des einen Leid ist des anderen Freud“). Auch Gerhard Lucian weiß von Buchungsstornos in seinem Burghotel in Oberlech. Und in der Luxusherberge Zürserhof in Zürs sollen ebenso Stornierungen erfolgt sein. Alles andere als erfreut zeigt sich Johannes Pfefferkorn, Betreiber des Romantikhotels Krone in Lech.

"Fürchte mich mehr vor wirtschaftlichen als vor gesundheitlichen Folgen des Coronavirus", sagt Hotelier Johannes Pfefferkorn.
"Fürchte mich mehr vor wirtschaftlichen als vor gesundheitlichen Folgen des Coronavirus", sagt Hotelier Johannes Pfefferkorn.

Hotelier Pfefferkorn: „Medial hochgespielt“

„Logisch habe ich einige Stornos, und natürlich ist bei diesem Virus Vorsicht geboten. Ich persönlich fürchte mich aber mehr von den wirtschaftlichen als vor den gesundheitlichen Folgen.“ Aus seiner Sicht wird das sich ausbreitende Coronavirus von den Medien hochgespielt, sagt Pfefferkorn und verweist auf eine Problematik: „Einem Stammgast, der kurzfristig bucht und dann wieder storniert, kann ich nichts in Rechnung stellen. Der kommt sonst nie wieder in unser Hotel.“ Niemand wagt daran zu denken, was passieren würde, sollte in Lech das Virus festgestellt werden. Tenor: „Das wäre Negativwerbung in einer Form, wie wir sie bisher nicht kannten.“