Kiesabbaupläne halten den Kummenberg auf Trab

Politik / 12.06.2021 • 07:00 Uhr
„Wir möchten ein enkeltaugliches Vorzeigeprojekt mit Mehrwert für die gesamte Region umsetzen“, betont Unternehmer Patrik Nickel. <span class="copyright"> VN/Walser</span>
„Wir möchten ein enkeltaugliches Vorzeigeprojekt mit Mehrwert für die gesamte Region umsetzen“, betont Unternehmer Patrik Nickel.  VN/Walser

Götzner Unternehmer bietet Gemeinde einen Alternativvorschlag in Sachen Kiesabbau in Altach an.

Götzis, Altach Dass in Vorarlberg großer Bedarf an Baurohstoffen besteht, macht ein Blick in die Baurohstoffstudie deutlich. Der jährliche Bedarf liegt bei mehr als vier Millionen Tonnen, dort ist auch die Rede von einem Pro-Kopf-Jahresbedarf von mehr als zehn Tonnen. Vor diesem Hintergrund sind jene Gebiete im Land, wo Rohstoffe abgebaut werden können, in der Branche eine gefragte Sache. So auch in der Region Kummenberg, wo derzeit in den Gemeinden Götzis und Altach über Kiesabbau zum Teil heftig diskutiert wird.

25 Jahre, drei Millionen Tonnen

Fakt ist, dass der Unternehmer Franz Kopf in Altach ein Kieswerk betreibt und sein Abbaugebiet im Bereich Sauwinkel erweitern will. Weil das Grundstück auf Altacher Gebiet im Besitz der Gemeinde Götzis ist, braucht er für sein Projekt grünes Licht aus Götzis. Dabei geht es um den Abbau über 25 Jahre hinweg und eine Menge von rund drei Millionen Tonnen. Hört man sich in Götzis und in Altach um, so dürften diese Pläne bereits weit gediehen sein. Was noch fehlt, ist ein Beschluss der Gemeinde Götzis, in dem freilich auch die Erlösaufteilung festgeschrieben steht.

Dagegen macht die Opposition von Götzis geschlossen mobil und verweist auf ein Projekt eines Götzner Unternehmers, das bisher in der Debatte ein Schattendasein geführt haben soll. „Unser Interesse am Kiesabbau und der Wiederverfüllung ist seit Jahren bekannt. Gemäß eines Grundsatzbeschlusses vom März 2021 haben wir uns von Bürgermeister Christian Loacker die Durchführung eines fairen Verfahrens erwartet“, bedauert Nickel im VN-Gespräch und verweist auf sein 60 Seiten umfassendes Projekt (Grafik). Nickel geht davon aus, dass die Gemeindevertreter in einem Prüfungsverfahren beide Projektverianten unter die Lupe nehmen und sich dann entscheiden. Nachsatz: „Wir hätten eine Variante ohne zusätzlichen Verkehr, Staub und Lärm im Nacherholungsgebiet.“

Gemeindechef Loaker betont im VN-Gespräch, dass Patrik Nickel sein Projekt im beratenden Gemeindegremium Arge Kies präsentieren konnte und er die Pläne kennt. Aber: „Ich persönlich bin der Meinung, dass diese Pläne für einen neuen Betriebsstandort in der Landesgrünzone nicht realisierbar sind.“