Dieser Krankenpflegeverein lebt für die Solidarität

Heimat / 03.05.2023 • 15:30 Uhr
Barbara Jenny, Anita Pfefferkorn, Michaela Gort, Antonia Bertsch, Kornelia Spiß, Sabine Bertsch, Barbara Martin, Thomas Welte, Heidi Tiefenthaler, Sandra Tiefenthaler. <span class="copyright">BI/XXX</span>
Barbara Jenny, Anita Pfefferkorn, Michaela Gort, Antonia Bertsch, Kornelia Spiß, Sabine Bertsch, Barbara Martin, Thomas Welte, Heidi Tiefenthaler, Sandra Tiefenthaler. BI/XXX

Sehr gut besuchte Jahreshauptversammlung des Krankenpflegevereins Frastanz.

frastanz Woran lässt sich die erfolgreiche Arbeit eines Krankenpflegevereins messen? Unter anderem an der regen Teilnahme der Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung. Dies war beim KPV Frastanz der Fall. Über hundert Besucher trafen im Veranstaltungssaal der Feuerwehr ein, um den Ausführungen des Obmanns Thomas Welte sowie dem Vortrag des Internisten Andreas Schnetzer zu folgen. „Schon bei der letztjährigen Jubiläumsveranstaltung sind sehr viele Mitglieder zur JHV gekommen. Und auch heuer sind wir sehr positiv über das Interesse an unserer Arbeit überrascht“, zeigte sich Welte begeistert.

Intensivierte Öffentlichkeitsarbeit

Ein weiteres Indiz für den Erfolg des KPV Frastanz ist die stets steigende Mitgliederzahl. „Dies haben wir in erster Linie der wirksamen Öffentlichkeitsarbeit unserer umtriebigen Schriftführerin Sandra Tiefenthaler zu verdanken. Wir sind nun auch gut in den sozialen Netzwerken vertreten, wodurch wir auch jüngere Leute erreichen“, betonte der Obmann.

Vorstand: Sabine Bertsch, Michaela Gort, Antonia Bertsch, Sandra Tiefenthaler, Heidi Tiefenthaler und Thomas Welte (v.l.).
Vorstand: Sabine Bertsch, Michaela Gort, Antonia Bertsch, Sandra Tiefenthaler, Heidi Tiefenthaler und Thomas Welte (v.l.).

Die digitale Kommunikation erleichtere vieles: „So fällt durch das Versenden der Einladungen zur heutigen Veranstaltung als Mail eine Kostenersparnis von rund einem Drittel an, die wir anderweitig gut einsetzen können.“ Die vom Verein gestalteten kurzen Werbeclips lockerten den „ernsten“ Programmteil spürbar auf und boten ein umfassendes Bild vom Tätigkeitsbereich des Vereins.

Barbara Martin, die Leiterin der Hauskrankenpflege, erklärte in ihrem Kurzbericht, dass von ihrem Team im vergangenen Jahr 139 Patienten, was 3432 Hausbesuche bedeute, betreut worden waren: „Neben einer gut fundierten pflegerischen Versorgung wollen wir vor allem auch die Angehörigen unterstützen. Aufgrund des fehlenden Personals für die vorhandenen Pflegebetten verlagert sich die Unterstützung der Patienten immer mehr in die Hauskrankenpflege.“

Thomas Welte und Andreas Schnetzer.
Thomas Welte und Andreas Schnetzer.

Außerdem stellte sie das Projekt 75 Plus vor, welches das Angebot an Hilfsmitteln in der Gemeinde besser bekannt machen solle. Die entsprechenden Gutscheine für dieses Beratungsangebot werden in der nächsten Zeit von der Gemeinde versandt.

Persönlicher Aspekt

Anita Pfefferkorn, die Einsatzleiterin des Mohi Frastanz, erwähnte, dass 18 Helferinnen und zwei Helfer insgesamt 76 Klienten betreuen. Zudem betonte sie, dass die angebotene Tagesbetreuung ein wichtiges Entlastungsangebot für pflegende Angehörige bilde. Barbara Jenny übernahm vor Kurzem die herausfordernde Funktion als Case-Managerin für die Gemeinden Frastanz und Göfis. Sie skizzierte kurz ihr Aufgabengebiet.

Bürgermeister Walter Gohm wies auf den Krankenpflegeverein als soziale Nahversorgung hin. Es sei deutlich zu spät auf den Pflegebedarf in einer immer älter werdenden Bevölkerung reagiert worden.
Bürgermeister Walter Gohm wies auf den Krankenpflegeverein als soziale Nahversorgung hin. Es sei deutlich zu spät auf den Pflegebedarf in einer immer älter werdenden Bevölkerung reagiert worden.

„Bei der Hauskrankenpflege geht es nicht nur um den technischen Aspekt der Pflege, sondern auch um Zuwendung, da die Klienten über einen längeren Zeitraum von der gleichen Person betreut werden. Dies bildet einen Unterschied zu einer Krankenhaussituation, da im Rahmen der Hauskrankenpflege eine sehr persönliche Beziehung mit den Klienten entsteht“, erläuterte Wolfgang Rothmund, Obmann des Landesverbands der Hauskrankenpflege. Er sei erst am Tag zuvor beim Amt der Vorarlberger Landesregierung gewesen: „Die Situation ist trist, denn 150 Pflegebetten im Land bleiben ‚kalt‘, da das entsprechende Pflegepersonal fehlt. Meine höchste Achtung gilt den pflegenden Angehörigen, die vielfach Großartiges leisten.“ Von den KPV werde immer noch mehr gefordert, sie sollten unter anderem auch Tagesrandzeiten abdecken.

Soziale Nahversorgung

„Der Mobile Hilfsdienst bringt das Dorfgeschehen ins Haus“, zeigte Kitty Hertnagel von der ARGE Mobiler Hilfsdienst die soziale Bedeutung dieses Angebots auf. Es gelte Krisen möglichst flexibel zu meistern „und das Unmögliche möglich zu machen“. Bürgermeister Walter Gohm wies auf den KPV als soziale Nahversorgung hin. Es sei deutlich zu spät auf den Pflegebedarf in einer immer älter werdenden Bevölkerung reagiert worden: „Die Mängel sind schon lange bekannt. Es wurde vonseiten der Verantwortlichen einfach nicht vorausschauend gedacht.“ Der KPV sei ein starkes Zeichen für die Solidarität in der Gemeinde. Abschließend widmete sich Andreas Schnetzer, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie, in einem Kurzreferat dem Darmkrebs, der dritthäufigsten malignen Erkrankung in Österreich, und der Vorsorge. BI