Funkenzunft Ardetzenberg: Tradition und Brauchtum

Seit 1958 wird der Funken offiziell am Ardetzenberg mit einem lautem Knall gefeiert.
Feldkirch UNESCO Österreich erklärt immaterielles Kulturerbe wie folgt: „Immaterielles Kulturerbe prägt das gesellschaftliche Zusammenleben und leistet einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung von Gesellschaften.“ So hat auch die Funkenzunft am Ardetzenberg jährlich die Gelegenheit – am ersten Sonntag nach Faschingsende – dieses schöne Brauchtum zu zelebrieren und mitzuerleben.
Laut Erzählungen „alter Ardetzabergler“ wurde bereits in den 30er Jahren das Winteraustreiben in kleinerem Stil, jedoch mit lauter Knallerei in Form von Karbid, veranstaltet. Ab dem Jahre 1958 wurde der Funken dann erstmals offiziell auf einem Grundstück im unteren Teil der Berggasse – auf der damals scherzhaft genannten „ersten Mauer“ – errichtet. Diese Stelle befand sich unter dem heutigen Wildpark-Kiosk. Seinerzeit wurde das Holz mit dem Hornerschlitten vom Wildpark über den Hang hinuntergeführt. Da die Lage sehr steil war, war eine Holzbeschaffung auf anderen Wegen als dem der puren Muskelkraft nicht möglich.

An diesem Standort wurde der Funken bis zum Jahr 1985 zelebriert. Aufgrund der jährlich steigenden Besucherzahlen war der Platz dann aber für den Funkenbau sowie die anfänglich spartanische, aber mittlerweile unabdingbare Bewirtung, unvorteilhaft. So fand im darauffolgenden Jahr der erste Funken am Platz des ehemaligen „Gasthofs Schallerhofs“ am Ende der Berggasse statt. Dort war der ideale Standort für die Weiterführung dieses tollen Brauchtums. Dort wurde dann über 30 Jahre gefeiert. Aufgrund von Grundstücksverkäufen musste der Funkenplatz im vergangenen Jahr um etliche Meter bergabwärts verlegt werden. Dies tut der Qualität des Funkens aber keinen Abbruch und es bleibt zu hoffen, dass noch viele in den nächsten Jahren und Jahrzehnten folgen werden.

Die rührige Funkenzunft besteht zurzeit aus rund 30 Mitgliedern und wird von Manuela Hartmann geleitet. Auf die derzeit oft diskutierte Frage der „Funkenhexe“ antwortet die Obfrau: “Nach ausführlicher Diskussion im Verein sagen wir ein klares “Ja” zur Hexe. Wir haben viele junge, emanzipierte Frauen in der Funkenzunft und in keiner Art und Weise ein Problem damit. Es steht jedem frei, zum Funken zu kommen. Wir distanzieren uns von jeglicher Art von Rassismus, Sexismus oder Politik!“